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Kapellen: ein erheblicher Reparaturstau

Zwei Dachkonstruktionen gelten sogar als einsturzgefährdet


Bielefeld (bp). 140 000 Euro muss der städtische Umweltbetrieb in fünf der 16 Friedhofskapellen investieren. Klaus Kugler-Schuckmann, Betriebsleiter des Umweltbetriebes, betonte, dass durch die Sanierungsmaßnahmen, die mit den 140 000 Euro beglichen werden sollen, aber nicht der Standard für die Trauergäste erhöht werde. Die Kapellen seien zwischen 40 und 100 Jahre alt, in der Vergangenheit seien zumeist nur die »absolut notwendigen« Maßnahmen zur Gebäudeunterhaltung durchgeführt worden: »Deshalb häufen sich nun die Reparaturen.«
So spricht der Umweltbetrieb sogar von Einsturzgefahr bei der Dachkonstruktion in der Kapelle des Waldfriedhofes - die Sanierung kostet 45 000 Euro; ebenfalls als einsturzgefährdet gelten Deckenbereiche in der Kapelle des Pellafriedhofs (Kosten: ca. 70 000 Euro).
Saniert werden sollen zudem die Kapellen in Schildesche, Altenhagen und Brake.
Kugler-Schuckmann wies darauf hin, dass die derzeitigen Gebühreneinnahmen für die Kapellennutzungen den erforderlichen Sanierungsbedarf keinesfalls decken könne: »Das Defizit der Friedhöfe wird damit wachsen.« Die Gebühreneinnahmen aller 16 Kapellen betrug im letzten und im vorletzten Jahr je 305 000 Euro. Die Kosten belaufen sich auf jährlich 700 000 Euro; davon sind 90 000 Euro allein Energiekosten.
Der Betriebsausschuss Umweltbetrieb war sich einig darüber, dass sich der Wert der Kapellen nicht allein an wirtschaftlichen Aspekten messen lasse. Hans Hamann (SPD) und Ralf Nettelstroth (CDU): »Da hängt doch wohl deutlich mehr dran.«

Artikel vom 08.06.2006