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Kinder haben weniger Ängste


Hamburg (dpa). Kinder in Deutschland haben deutlich weniger Angst vor der Zukunft als noch vor zehn Jahren. Einer Studie zufolge fürchten sich etwa 40 Prozent der Sechs- bis 14-Jährigen vor der Zukunft, teilte die R+V Versicherung bei Vorstellung der Umfrage mit. Vor zehn Jahren waren es noch 56 Prozent.
Am meisten Angst haben die Kinder vor Schicksalsschlägen in der Familie: 59 Prozent befürchten, dass ihren Eltern oder Geschwistern etwas zustoßen könnte.
Eine mögliche Erklärung für die nachlassenden Befürchtungen der Kinder könne die Reizüberflutung in den Medien sein, erklärte Psychologin Karin Clemens. Durch bedrohliche Nachrichten im Fernsehen und Gewaltszenen in Computerspielen könnten sich die Mädchen und Jungen verstärkt an Gefahren gewöhnt haben. »Kinder verdrängen ihre Ängste oder gewöhnen sich an beunruhigende Botschaften«, sagte Clemens.
Auf Platz zwei der Ängste der Kinder steht die Angst vor sexuellem Missbrauch. »Der Anteil ist bei Mädchen etwas höher, aber dennoch fürchten auch etwa 48 Prozent der Jungen unsittliche Übergriffe«, sagte Jakli.
Zur Überraschung der Experten steht die Angst vor Gewalt an der Schule erst auf Platz zehn. »Die Kinder haben sich möglicherweise an einen bestimmten Grad an Aggression in der Schule gewöhnt«, sagte Jakli.

Artikel vom 08.06.2006