Bethel (WB). Ein neues und bislang einmaliges Angebot in Ostwestfalen hat Bethel eingerichtet: eine Wohngruppe für essgestörte junge Frauen und Mädchen. In dieser können die Betroffenen nach längerem Klinikaufenthalt die notwendige Nachsorge erhalten. Für Teamleiterin Monika Haase ist das Ausprobieren des Alltags die beste Möglichkeit zur Stabilisierung. Mager-, Ess- oder Ess-Brechsucht - in Deutschland leiden rund 1,1 Millionen Menschen daran; über 90 Prozent sind junge Frauen und Mädchen. Die Ursachen sind häufig eine Mischung aus Leistungsproblemen, einem Hang zum Perfektionismus, geringes Selbstwertgefühl dauerhafte Sorge über Figur und Gewicht und auch eine genetische Prägung. Ausgelöst wird die Krankheit oft durch Stress oder belastende Situationen. Zehn Plätze hat die Wohngruppe, in dieser Woche ziehen die ersten in das Haus am Zionsberg ein. Qualifizierte Fachkräfte sorgen für ein Therapiekonzept, in dem normaler Umgang mit dem Essen im Vordergrund steht.