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50 Menschen in Bagdad entführt

Selbstmordattentat in Basra - US-Granate trifft Zivilisten


Bagdad (dpa/Reuters). Eine Gruppe von Aufständischen hat gestern im Zentrum Bagdads etwa 50 Menschen aus einer Reise- und Tourismusfirma entführt. Die bewaffneten und als Polizisten verkleideten Männer hatten die Firma umstellt. Sie brachten den Firmeninhaber und seine Kinder sowie Angestellte und Kunden in ihre Gewalt. Die Entführungsopfer seien in 13 Fahrzeugen an einen unbekannten Ort gebracht worden. Im Irak sind am Wochenende etwa 60 Menschen bei Anschlägen und anderen Gewalttaten getötet geworden.
Der folgenreichste Anschlag im Irak am Pfingstwochenende mit 28 Toten ereignete sich am Samstag in der südirakischen Hafenstadt Basra, als sich während der Hauptgeschäftszeit auf einem belebten Markt ein Selbstmordattentäter mit einer Autobombe in die Luft sprengte. Am Sonntag wurden in der Altstadt von Basra bei Angriffen auf zwei Moscheen sieben Menschen ermordet.
Beim Überfall unbekannter Terroristen auf zwei Kleinbusse bei Bakuba (60 Kilometer nordöstlich von Bagdad) wurden 19 Menschen getötet, darunter zwölf Studenten. Zudem hätten die Täter drei Mädchen entführt. Nach Angaben der Leitung der Gerichtsmedizin in Bagdad sind mehr als 6000 Mordopfer in den ersten fünf Monaten im Irak aufgefunden worden.
Zwei irakische Zivilisten wurden gestern bei einem US-Raketenangriff auf ihr Fahrzeug in Süden der Stadt Falludscha (etwa 70 Kilometer westlich von Bagdad) getötet. Bereits am Freitag waren nach Medienberichten bei einem Schießunfall während einer Übung in der Nähe der Stadt Bakuba drei Iraker bei der Detonation einer US-Granate ums Leben gekommen.
US-Truppen haben im Irak einen gesuchten Militärführer der Terrororganisation El Kaida getötet. US-Militärkreise teilten mit, Hussein Ali Muzabir sei bei einer Razzia in der Stadt Balad (80 Kilometer nördlich von Bagdad) erschossen worden. Leitartikel

Artikel vom 06.06.2006