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USA zu Gesprächen mit Iran bereit

Condoleezza Rice: Voraussetzung ist der Stopp der Urananreicherung


Washington/Teheran (dpa/Reuters). In einer Abkehr von ihrer bisherigen Politik haben sich die USA unter Bedingungen zur Teilnahme an Atomverhandlungen mit dem Iran bereit erklärt. Bedingung sei, dass der Iran nachweislich alle Aktivitäten zur Urananreicherung einstelle, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice gestern in Washington. Die Außenminister der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschlands treffen sich heute in Wien, um ihre Haltung abzustimmen.
Ein außenpolitischer Sprecher des iranischen Parlaments lehnte Vorbedingungen ab. »Die US-Bereitschaft zu Verhandlungen sollte im Prinzip positiv gesehen werden, aber die von Washington gestellten Vorbedingungen sind dafür ungeeignet«, sagte Kasem Dschalai, Sprecher des außenpolitischen Ausschusses des iranischen Parlaments.
Sollte es mit Teheran zu einer Verhandlungslösung kommen, gebe es ein Paket von Anreizen und Belohnungen, erklärte Rice. Wenn die iranische Führung auf den Ausbau der Nuklearkapazitäten bestehe, werde es dagegen internationale Strafmaßnahmen geben.
Der Iran stellt nach Einschätzung des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohamed El Baradei, trotz seines Nuklearprogramms keine unmittelbare atomare Bedrohung dar. Es gebe noch viel Zeit für Nachforschungen, sagte ElBaradei. Die Welt dürfe nicht die im Irak gemachten Fehler wiederholen. »Wir sollten nichts überstürzen und mit Vorsicht alle uns zur Verfügung stehenden Informationen prüfen.« Seite 4: Kommentar

Artikel vom 01.06.2006