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1:3 - Offensivschwäche als Saison-Spiegelbild

Fußball-Oberliga: Arminia II bringt sich selbst um ein besseres Derby-Resultat in Gütersloh

Bejubelt er bald Tore für Bielefeld? Sören Brandy vom FCG. Fotos: Purkhart
Einer kommt, einer geht: Marcel Leeneman (l.) wechselt nach Gütersloh, Piet Behrens verlässt den Verein.

Bielefeld (WB/dis). »Es ist unglaublich, was wir für Dinger versemmeln.« Bielefelds Torwart Pascal Formann brachte nach der vorletzten Partie dieser Fußball-Oberligasaison das ganze DSC-Dilemma auf den Punkt. Beim 1:3 am Freitagabend in Gütersloh scheiterte Arminia Bielefeld II nicht an der Stärke des Gegners, sondern am eigenen Unvermögen im Abschluss.
Fünf hundertprozentige Chancen konnte der DSC nicht nutzen. »Das waren Konzentrationsschwächen, weil wir den Ligaverbleib schon sicher haben«, kommentierte Igor Lazic. Doch damit lag der Arminia-Trainer falsch. Denn was der DSC im Heidewaldstadion vor dem Gütersloher Kasten bot, war nicht die Ausnahme. Es war beispielhaft für diese ganze Saison. Tote Hose vor dem Tor: kein Wunder, dass Bielefeld nur 34 Treffer in 33 Oberligaspielen gelungen sind. Der Grund für den Klassenerhalt liegt nicht in der Torausbeute, sondern in der Torverhinderung, auch wenn drei Gegentreffer in Gütersloh das auf den ersten Blick nicht belegen mögen. Doch ohne die Torleute Formann und Dennis Eilhoff, ohne Defensivstrategen wie Nils Fischer und den Bald-Gütersloher Marcel Leeneman hätte die DSC-Reserve garantiert bis zum letzten Spieltag zittern müssen.
Igor Lazic wertete das 1:3 beim FCG als völlig unnötige und unverdiente Niederlage. »Wir waren die Mannschaft mit der besseren Spielanlage und der größeren Kreativität. Gütersloh hat im eigenen Stadion doch nur gekontert«, fasste der Arminia-Trainer zusammen. Lazic hofft am Pfingstmontag im Heimspiel gegen Sportfreunde Lotte auf einen versöhnlichen Saisonabschluss. Und natürlich auf ein positives Ende seiner Trainertätigkeit.
Denn am 1. Juli übernimmt der jetzige FCG-Coach Dr. Jörg Weber Lazics Amt. Ob der Neue seinen Schützling Sören Brandy aus Gütersloh nach Bielefeld mitbringt, ist weiter ungewiss. Brandy könnte das Mittel gegen die akute Torarmut sein. Immerhin acht Treffer sind dem 21-jährigen Offensivspieler in dieser Saison schon gelungen. Zwei davon am Freitag gegen Bielefeld.

Artikel vom 29.05.2006