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»Skandal« um Heinrich-Heine-Preis


Düsseldorf (dpa). Die geplante Vergabe des mit 50 000 Euro dotierten Heinrich-Heine-Preises an den österreichischen Autor Peter Handke ist auf heftige Kritik gestoßen. Der Grünen-Bundestagsfraktionschef Fritz Kuhn bezeichnete die Entscheidung als »Skandal«. Der Rat der Stadt Düsseldorf, der im Juni noch über die Vergabe zu entscheiden hat, müsse den Jury-Beschluss kippen, verlangte Kuhn.
Auch Jurymitglied Christoph Stölzl (CDU) sagte, dass Peter Handke aus seiner Sicht nicht die richtige Wahl sei.
Handke habe in zahlreichen Texten die Serben und den ehemaligen serbischen Diktator Milosevic verteidigt, zuletzt im März in seiner Rede an dessen Grab, kritisierte Kuhn. Die Preisverleihung sei eine Verhöhnung der Opfer des Regimes und eine Verhöhnung Heinrich Heines. Der Heine-Preis zählt zu den höchstdotierten deutschen Literaturpreisen. Er soll Handke am 13. Dezember überreicht werden.

Artikel vom 29.05.2006