29.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Haßmann macht
Hattrick perfekt

Reiten: dritter Derbysieg in Folge

Hamburg (dpa). Springreiter Toni Haßmann reitet auf den Spuren des siebenmaligen Derby-Siegers Nelson Pessoa.

Der 30-Jährige aus dem westfälischen Lienen hat gestern vor 20 000 Zuschauern in Hamburg- Klein Flottbek das 77. Deutsche Spring-Derby gewonnen und damit den Hattrick geschafft. Das hatte vor ihm nur der Brasilianer von 1992 bis 1994 vollbracht. Nach dem fehlerfreien 134. Null-Fehler-Ritt in der Derby-Geschichte mit dem zwölfjährigen Holsteiner Wallach Collin sagte Haßmann überglücklich: »Es war eine perfekte Runde. Es war einfach super zu reiten.«
Keiner der anderen 35 Starter blieb fehlerfrei, so dass Haßmann auch um 35 000 Euro Siegprämie reicher wurde. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Andre Thieme (Plau am See) auf Nacorde (155,92 Sekunden) und die Schwedin Linda Heed auf Columbus (167,95) mit je vier Fehlerpunkten. Für Haßmann war es nicht der einzige Erfolg in Hamburg. Zuvor hatte er bereits das Speed-Derby und das Championat von Hamburg gewonnen. Zeitgleich zu Haßmann in Hamburg gewann der Niederländer Marc Houtzager in München beim Turnier »Pferd International« den Großen Preis.
Zu den gescheiterten Favoriten gehörte Ludger Beerbaum. Der Riesenbecker scheiterte mit dem 16-jährigen Schimmelhengst Champion du Lys zunächst an »Pulvermanns Grab« und hatte später noch einen Abwurf. »Möglicherweise war es zu viel für das Pferd sagte«, Beerbaum, der Champion du Lys anschließend aus dem Sport verabschiedete. Mit 20 Fehlerpunkten ritt Weltcup-Gewinner Marcus Ehning auf Pedro, den er sich von seiner Pflegerin ausgeliehen hat, hinterher.
Bereits zum fünften Mal hat Isabell Werth das Deutsche Dressur-Derby gewonnen. Die 36-jährige Reiterin aus Rheinberg setzte sich im Finale mit Pferdewechsel durch und siegte mit 68,741 Prozentpunkten überlegen vor der Australierin Kristy Oatley (63,593) und Jochen Vetters (Stahnsdorf/63,574). »Das ist immer etwas Besonderes, wenn man drei verschiedene Pferde reiten muss«, sagte die Siegerin.
Die viermalige Olympiasiegerin spielte ihre Routine aus. Als sie auch die schwierige Hürde mit Vetters' zwölfjährigem Wallach Fanano gemeistert hatte, war ihr der Sieg nicht mehr zu nehmen. Die Derby-Siegerin war die überragenden Dressurreiterin in Hamburg, hatte zuvor den Grand Prix und die Kür mit ihrem Pferd Apache gewonnen.

Artikel vom 29.05.2006