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Kommentar
Amoklauf in Berlin

Absolute Sicherheit gibt es nicht


Ein 16-Jähriger rennt durch eine Menschenmenge und sticht wahllos mit einem Messer auf Umstehende ein. 35 Personen werden verletzt. Eine sinnlose Tat ohne erkennbaren Hintergrund. Vermutlich der Amoklauf eines Betrunkenen, bei dem der Alkohol die »Sicherungen« des Hauptschülers aus Berlin-Neukölln hat durchbrennen lassen.
Diese Messerstecherei hat aber weder etwas mit der vielbeschworenen und heiß diskutierten Sicherheitslage während der Fußball-Weltmeisterschaft noch mit der Sicherheitslage im Allgemeinen in Deutschland zu tun. Das, was hier am Rande der Eröffnung des neuen Hauptstadt-Bahnhofs geschehen ist, kann jederzeit überall in der Welt passieren. Gegen Wahnsinnstäter kann sich kein Land, keine Stadt und kein Dorf wappnen.
Dort, wo sich Menschen bei Großveranstaltungen auf Straßen und Plätzen versammeln, wird es Sicherheit immer nur bis zu einem gewissen Punkt geben können. Da hilft keine noch so starke Polizeipräsenz. Die und das Großaufgebot an Notärzten hat indessen dazu geführt, den Täter direkt zu fassen und die verletzten Opfer schnell zu versorgen. Ein Indiz dafür, dass zumindest in dieser Hinsicht das WM-Konzept stimmt. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 29.05.2006