München (dpa). Für »Jahrhunderttalent« Jürgen Brähmer ist der Traum vom WM-Kampf im Profi-Boxen geplatzt, Auslaufmodell Mario Veit dagegen steht plötzlich vor seiner dritten Titelchance. Der Cottbuser Veit gewann in München vor 2500 Zuschauern das brisante Duell mit seinem Stallgefährten knapp nach Punkten (115:113, 114:113, 114:114) und sorgte damit für eine faustdicke Überraschung. Galt der 32 Jahre alte Super-Mittelgewichtler doch als Abschiedskandidat im Hamburger Universum-Boxstall, der fünf Jahre jüngere Brähmer dagegen als Mann mit Zukunft. »Das waren wirklich sehr harte zwölf Runden«, sagte der Sieger, der nach der Urteilsverkündung vor Freude auf die Knie sank. »Es ging gar nichts bei mir. So schnell kann man einen Kampf verlieren«, sagte Brähmer, der im 28. Kampf die erste Niederlage seiner Karriere hinnehmen musste. Dabei lief zunächst alles nach Plan für den Schweriner. Gegen Ende der ersten Runde schickte der Rechtsausleger seinen Gegner mit einer Rechts-Links-Kombination zu Boden. Der Niederschlag sorgte jedoch für die Wende. »Das war genau der richtige Wachrüttler«, sagte Veit. Brähmer wähnte sich bereits als sicherer Sieger: »Nach dem Niederschlag war die Spannung raus. Ich dachte, ich habe das Ding locker. Ich wollte noch ein bisschen rumprobieren, mich schön bewegen. Und dann kam ich nicht mehr in den Kampf rein.«
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