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Metallfragmenten ein
neues »Leben« geben

Frank Settertobulte stellt im Zweischlingen aus


Quelle (oh). Eigentlich haben die Dinge ihre Zeit bereits gehabt: rostige Ketten, Scheren, das Innenleben alter Fahrradsättel, Nägel und vieles mehr aus Metall. Müll eben, Fundstücke aus dem Abfall. Für Frank Settertobulte sind diese ehemals nützlichen und jetzt ausrangierten, abgeschriebenen Dinge hingegen Materialien, die seine Kreativität anregen und ihn zum Gestalten anregen.
Der 39-jährige Sennestädter Diplom-Pädagoge gibt dem unterschiedlichsten »Metallschrott«, von dem irgendwann in ferner Zukunft nur noch rostiger Staub übrig bleiben wird, eine andere Bestimmung und ein neues, kunstvolles Leben: Die Fundstücke werden - originell verquickt und in eine andere Ordnung verschweißt - zu bizarren Skulpturen.
Diese sind in der Ausstellung »fragmentironworks« zurzeit in der Queller Begegnungsstätte »Zweischlingen« an der Osnabrücker Straße 200 zu sehen. Bizarre Gestalten in rostfarbenem »Gewand«, Flug- und sonstigen Sauriern ähnlich, schweben dort unter der Decke. Überdimensionale Echsen und Spinnen »krabbeln« die Wände hoch.
Erst beim näheren Hinschauen stellt man fest: Die Skulpturen bestehen aus Metallfragmenten, die ehemals und in einem anderen Kontext durchaus alltagspraktische Funktionen erfüllt haben. »In meinen Skulpturen bekommen diese Fundstücke eine neue Bestimmung«, sagt Frank Settertobulte. Der Fahrradsattel wird zu einem Tierkopf, Scheren werden zu Schnäbeln, Teile einer Fahrradkette zu beweglichen Vogelbeinen, Nägel zu Rückenstacheln.
Schon als Kind sei er ein unermüdlicher Sammler gewesen, habe Dinge neu zusammengefügt. Als später ein Freund ein Schweißgerät bekommen habe, um damit an seinem Auto zu arbeiten, ergaben sich auch für Settertobulte neue Möglichkeiten: Seine ersten Metall-Skulpturen entstanden. In Folge entstand eine Vielzahl phantastischer Figuren - Hauswächter, Tiere und absonderliche Gestalten - die noch bis zum 21. August im Zweischlingen zu sehen sind.

Artikel vom 20.05.2006