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Teamwork: Mensch und
Hund als Rettungspartner

Staffel Ostwestfalen-Lippe übt im Hartsteinwerk


Bielefeld (uko). Die Arbeit mit Rettungshunden ist Teamarbeit. Für den Ernstfall der Suche vermißter Personen braucht es zwei Menschen und einen gut ausgebildeten Hund, sagt Marion Eckey, Leiterin der Rettungshundestaffel Ostwestfalen-Lippe. Ihre Teams haben Sonnabend im Brackweder Hartsteinwerk ihr erstes Kooperationstraining absolviert.
Im vergangenen Jahr haben sich Hundeführer aus ganz Westfalen und ihre Tiere zu der Einsatzkooperation Westfalen-Lippe (EWL) zusammengeschlossen. Das sind 50 geprüfte Rettungsteams in fünf Partnerschaften, die seither als flexibler und effektiv arbeitender Verband arbeiten.
Die Rettungshundestaffel Ostwestfalen-Lippe hatte jetzt die Kooperationspartner erstmals auf das Gelände der Hartsteinwerke an der Brackweder Straße eingeladen. Dort stehen für das Training auf einer Industriebrache beste Bedingungen bereit, um in einer Bauruine die Hunde vor realistische Aufgaben zu stellen.
Geprobt wurde hier die Trümmerarbeit - auf einem anderen Gelände am Greten Venn ist die Flächenarbeit eine weitere Zielsetzung des Rettungshundetrainings. Rettungshunde werden zumeist in Krisengebieten nach Naturkatastrophen oder Explosionen eingesetzt, um noch lebende Opfer unter den Trümmern zu suchen. »Die Hunde suchen die Menschen, weil sie die Menschen mögen«, erklärt Marion Eckey. Dieser Spieltrieb der Tiere wird für die Arbeit genutzt. Unterwegs sind dabei stets der Hundeführer, sein Tier und ein Kartenführer, der im Notfall absichert. Nach einem erfolgreichen Abschluß der Suchaktion gibt es stets eine Belohnung für das Tier.
Ein anderer Einsatzzweck des Teams ist die Suche nach abgängigen, hilfsbedürftigen oder auch geistig verwirrten Personen aus Krankenanstalten oder Pflegeheimen. Erst jüngst war die Rettungshundestaffel Ostwestfalen-Lippe von der Polizei in Lippe bei der Suche nach einem suizidgefährdeten Jugendlichen aus Bad Salzuflen involviert worden. Der junge Mann wurde gottlob unverletzt in Vlotho aufgefunden.
Die Suche nach Straftätern oder Verbrechensopfern fällt nicht in das Arbeitsgebiet der Rettungshundestaffeln. »Das ist hoheitliche Aufgabe der Polizei«. sagt Marion Eckey, die mit ihren Kollegen aus Ostwestfalen-Lippe jeweils zweimal in der Woche übt. - Hundeführer und ihre Vierbeiner sind bei der Staffel selbstverständlich gern willkommen. Ebenso erfreut wären die Teams jedoch auch über weitere Übungsgelände, abbruchreife Gebäude oder auch nicht genutzte Rohbauten.
www.rettungshunde.com

Artikel vom 22.05.2006