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Auch Nationaltrainer Lippi
musste zum Staatsanwalt

Italien-Skandal: Nedved denkt an Rücktritt


Rom (dpa). Nationaltrainer Marcello Lippi wurde verhört, Pavel Nedved droht mit Karriere-Ende, und Juventus Turin hofft in Italiens Fußball-Skandal auf einen Interims-Direktor. Carlo Sant'Albano aus der Agnelli-Gruppe, zu der auch Juve gehört, soll den Rekordmeister in ein ruhigeres Fahrwasser führen und ein neues Management zusammenstellen.
In Rom wurde Lippi von der Staatsanwaltschaft befragt. Der Nationaltrainer, der Juve bis 2004 coachte, gehört nicht zu den Beschuldigten im Skandal um verschobene Spiele und illegale Wetten. Die Behörden wollen aber herausfinden, ob Lippi vom Hauptverdächtigen, dem früheren Juve-Manager Luciano Moggi, unter Druck gesetzt wurde, bestimmte Spieler ins Team zu berufen.
Lippi hat bislang einen solchen Versuch der Einflussnahme bestritten. »Ich bin von Moggi nie unter Druck gesetzt worden«, sagte er. »Ich habe bei den Untersuchungen nichts zu befürchten und habe auch noch nie an Rücktritt gedacht.« Der Skandal belastet auch die Profis: Juve-Star Pavel Nedved erwägt sogar das Karriere-Ende, falls sein Club zwangsabsteigen müsste. »Es wird viel über einen Zwangsabstieg in die Serie B geredet. Ich muss abwarten, wie sich die Situation entwickelt«, sagte der tschechische Nationalspieler der »Gazzetta dello Sport«.

Artikel vom 20.05.2006