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Giro-Journal
Von Jörg Ludewig


Schade! Ich hab's in die Ausreißergruppe geschafft, die Gruppe kommt durch, aber zum Schluss hat es für mich nicht ganz gereicht. Muss ich enttäuscht sein, als Etappenneunter den Zielstrich zu überqueren? Nein. Ich habe unsere T-Mobile-Farben gut vertreten und auch bewiesen, dass ich vom Kopf her die Leistung bringen kann, auch wenn's körperlich weh tut.
Und über die Schmerzgrenze musste ich einige Male gehen. Das Rennen war erst acht Kilometer alt, als die große Ausreißergruppe aus dem Feld sprang. Ich schaue hinterher, keiner von uns dabei. Dann trete ich spontan an. Um die Lücke zu schließen musste ich kurzzeitig 66 km/h treten. Das lutscht dir die Energie aus den Beinen. Aber es hat geklappt. Wir sind dann 150 Kilometer lang vor dem Feld gefahren. In der ersten Stunde wurde für uns ein 51er Schnitt gemessen. Und das Feld ließ uns gewähren. Irgendwann ist dann klar: Wir kommen wohl durch. Und dann tut sich kurz vor dem Ziel dieser Valico Guaitarola auf, 600 Meter Anstieg. Ich habe wirklich alles gegeben. Aber ich musste abreißen lassen, dafür waren meine Beine nicht gut genug.

Artikel vom 20.05.2006