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»Wir haben viel zu lange
die Leistung vergessen«

Schulministerin Sommer beim CDU-Frauenfrühstück

Sennestadt (oh). »Besonders begrüße ich auch die Herren, die sich emanzipatorisch hier zum Frauenfrühstück eingefunden haben.« Schulministerin Barbara Sommer sagte dies vergnügt schmunzelnd.

Auf Einladung der CDU Sennestadt referierte die Ministerin über »Kinder, Bildung, Zukunft«. Unter die mehr als 80 »Frauenfrühstück«-Teilnehmerinnen am Freitag im Café Wölke hatten sich auch etliche männliche Gäste gemischt. Sie waren gleichfalls am Thema und dem »Heimspiel« der nordrhein-westfälischen Ministerin mit familiären und beruflichen Wurzeln in Bielefeld interessiert.
Gekommen waren auch frühere Berufskolleginnen der »gelernten« Lehrerin, ehemaligen Leiterin der Grundheider Schule Senne und Schulamtsdirektorin. Aus erster Hand wollten sich die Damen über schulpolitische Aspekte und Pläne informieren. Und Barbara Sommer informierte die »Frühstücks-Frauen«. Auch über private Kleinigkeiten wie ihre Befürchtung, ihr Sohn schließe möglicherweise seine Schulkarriere nicht auf Anhieb erfolgreich ab. »Ich sehe schon die ÝBildÜ-Schlagzeile vor mir: Sohn der Ministerin verpasst das Abitur«, meinte sie halb scherzend.
Doch dann wurde es wirklich ernst und fachbezogen. Barbara Sommer: »Schule ist dazu da, dass Menschen Zukunft haben. Wir haben zu lange die Leistung vergessen.« Selbstverständlich solle in der Schule gefördert werden. Aber: Leistung sei ein positiver Begriff und sie hoffe, dieses zu verankern.
Neben dieser ersten Säule in der Bildungspolitik gebe es noch drei weitere: Die individuelle Förderung, die es schon lange gebe, aber erst jetzt gesetzlich festgeschrieben wurde, mehr Durchlässigkeit im Schulsystem und die Eigenverantwortung, die ein Stück mehr als selbstständige Schule sei. Zwar seien bei den Lehrern Ängste entstanden, weil sie im Wettbewerb stünden und sich vergleichen müssten, »aber wir brauchen Leistung und Leistungsüberprüfungen wie das Zentralabitur«, betonte die Schulministerin.
Bezirksvorsteher Karl Wolff, der Barbara Sommer für ihren gelungenen Vortrag mit einer süßen Köstlichkeit dankte, zeigte sich überzeugt, dass die Ministerin als bekennende Ausdauersportlerin und Jägerin über die nötige Ausdauer, Ruhe, Geduld und Übersicht bei der Verfolgung ihrer Ziele verfüge.

Artikel vom 20.05.2006