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Gorilla-Baby zieht Besucher an

Im Allwetterzoo Münster sind Jungtiere bei Jung und Alt besonders gefragt


»Habt Ihr das Baby schon gesehen?« Diese Frage hörte man Mitte Juli täglich von Zoobesuchern in Münster. Wegen eines ganz besonderen Babys, des ersten Gorilla-Babys im Allwetterzoo, waren viele Menschen sogar eigens nach Münster gekommen.
Jungtiere sind nun einmal besonders beliebt - und fragt man warum, kommen meist Antworten wie »Ach, die sind so niedlich!«. Etwas Rührendes hat jedes Jungtier, egal, ob Gorilla-Baby, Gnukalb oder Pinguin-Küken. Und gerade im Sommer 2006 gab es reichlich Nachwuchs im Allwetterzoo, nicht nur bei Gorillas und Schimpansen, Löwen und Kamelen, auch bei seltenen Arten wie Löwenäffchen oder Chamäleons. Viele der Tierkinder wachsen langsam, so dass Liebhaber auch im Herbst und Winter auf ihre Kosten kommen.
Die größte Freude bereitete Zoomitarbeitern und Besuchern gleichermaßen die lang ersehnte erste Geburt eines Gorillas. »Changa-Maidi«, der jungen Mutter, hatte man die Trächtigkeit schon lange angesehen. Durch Hormonveränderungen war ihr Fell vorübergehend grau und dünn geworden, ihr Bauchumfang hingegen mächtig angewachsen. Frühestens gegen Ende Juli rechnete man mit der Geburt ihres Babys. Aber warum soll es bei Gorillas anders sein als bei uns Menschen? Und so überraschte »Changa-Maidi« bei Dienstbeginn am 19. Juli Revierleiterin Bärbel Uphoff mit ihrem Nachwuchs. Stolz präsentierte sie ihr erstes Baby der Tierpflegerin.
»Changa-Maidi« ist ebenso wie »NÕKwango«, der Vater des Gorilla-Babys, erst zehn Jahre alt. Trotz ihres jugendlichen Alters zeigt das in Frankfurt geborene Weibchen sich als umsichtige und liebevolle Mutter. Sie hält das Junge stets eng am Körper und säugt und säubert es hingebungsvoll. »Gana« und »Fatima«, weitere weibliche Gorillas im Allwetterzoo, durften sich den Neuzugang sehr bald aus der Nähe anschauen und berühren. Bärbel Uphoff blieb manchmal beinahe »das Herz stehen«, vor allem wenn Vater »NÕKwango« mit riesigen Händen die winzigen Gliedmaßen seines Erstgeborenen untersuchte. Jetzt freut man sich im Allwetterzoo auf die ersten selbständigen Krabbelversuche des Gorillakindes. Doch wie beim Menschen werden bis dahin noch einige Monate vergehen.
www.allwetterzoo.de

Artikel vom 26.08.2006