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Pack' die Zeckenzange ein
Tierärztin gibt Tipps für einen tierisch guten Urlaub mit Hund
Für viele Hundebesitzer ist ein Urlaub erst dann »tierisch« gut, wenn auch ihr Vierbeiner mit dabei ist. »Planen Sie sorgfältig, um unliebsamen Überraschungen an der Grenze oder am Urlaubsort vorzubeugen«, rät Tierärztin Dr. Vera Müller-Skuplik, die exklusiv für das WESTFALEN-BLATT wichtige Tipps zusammengestellt hat.
Ist eine Fahrt ins Ausland geplant (eventuell auch nur ein Tagesausflug vom grenznahen Urlaubsort!), so sollten Sie mindestens sechs Wochen vor Reiseantritt zum Tierarzt. Er überprüft den Impfschutz und klärt über Einreisebedingungen für Ihr Urlaubsland auf. Bei ihm erhalten Sie auch den für die Einreise in alle EU-Staaten vorgeschriebenen amtlichen Heimtierpass, in den Impfungen und Gesundheitsbescheinigungen eingetragen werden. In vielen Reisegebieten ist ein Zeckenschutz durch so genannte »Spot-on«-Präparate, eventuell sogar eine zusätzliche Impfung gegen Borelliose angeraten. Der Vorteil der im Nacken aufzutragenden Zeckenmittel ist eine gleichzeitige Prophylaxe gegen Flöhe sowie oft auch gegen Sandmücken, die im Mittelmeerraum stark verbreitet sind und ebenfalls Krankheiten übertragen können. Eine Zeckenzange gehört ohnehin stets ins Gepäck.
Verträgt Ihr Hund längere Autofahrten nicht gut, so geben Sie ihm das homöopathische Mittel Cocculus D6. Eine halbe Stunde vor Fahrtantritt und dann noch mal direkt bei der Abfahrt jeweils zehn Globuli auf die Zunge gegeben, helfen vielen Hunden gegen Übelkeit und Erbrechen. Für sehr gestresste Hunde oder bei stundenlangen Fahrten ist es oft angeraten, sich vom Tierarzt ein leichtes Beruhigungsmittel geben zu lassen.
Vor Ort sollten Sie sich erkundigen, wo im Notfall ein Tierarzt zu erreichen ist. Um bei kleineren Beschwerden selbst »Erste Hilfe« leisten zu können, sollte eine kleine Hunde-Reiseapotheke zusammengestellt werden. Zusätzlich zu dem, was Sie an Verbandsmaterial und Desinfektionsmitteln ohnehin schon für sich selbst eingepackt haben, empfiehlt sich eine Wund- und Heilsalbe für Schürfwunden und kleine Hautdefekte (etwa »Vulnoplant«). Arnica D6 (bei Prellungen, Blutungen, Bissen) und Apis D6 (bei Bienen- und Wespenstichen) helfen Mensch und Tier gleichermaßen.
Erbrechen und Durchfallerkrankungen nach verdorbenem oder ungewohntem Essen lindert Nux vomica D6. »Paspertin«-Tropfen gegen starkes Erbrechen sind verschreibungspflichtig. Auch ein pflanzliches Durchfallmittel (etwa »Stullmisan«-Pulver) oder Kohle-Kompretten sind hilfreich.
Unbedingt mit müssen regelmäßig einzunehmende Medikamente; sie sind vor Ort eventuell nicht erhältlich. Ihre Tierarztpraxis hilft sicher gern, alles Nötige zusammenzustellen.

Artikel vom 20.05.2006