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Textiler: 2,5 Prozent mehr Geld

Gewerkschaft mit Kompromiss zufrieden - Arbeitgeber skeptisch


Herford/Darmstadt (dpa/WB). Nach zwölfstündigen Verhandlungen haben sich die Tarifparteien in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie am Freitagmorgen auf einen Abschluss geeinigt. Demnach erhalten die 130000 Beschäftigten - in der Region OWL sind es 10000 - vom 1. November an 2,5 Prozent mehr Geld. Ab Mai 2007 steigen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen nochmals 2,0 Prozent bis Ende Februar 2008. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 22 Monate. Bis zum November leisten die Arbeitgeber zwei Einmalzahlungen von je 170 Euro, die sich nicht dauerhaft in den Tarifgehältern niederschlagen.
IG-Metall-Verhandlungsführer Peter Donath bezeichnete das Ergebnis der vierten Verhandlungsrunde als einen guten Kompromiss: »Wir haben verhindert, dass die Jahressonderzahlungen abgesenkt und unbezahlte Mehrarbeit eingeführt werden kann«. Sein Gegenüber Wolfgang Brinkmann vom Gesamtverband Textil + Mode betonte, der Abschluss müsse »den Realitätstest erst noch bestehen«. Er sei angesichts der konjunkturellen Lage in der Branche »eine große Belastung« für die Arbeitgeber.
Für Auszubildende betragen die Einmalzahlungen je 85 Euro. Die IG Metall hatte ursprünglich eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent und eine Übernahmegarantie für Auszubildende gefordert.

Artikel vom 13.05.2006