13.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Krombacher und Schweppes

Alkoholfrei statt Promille


Krombacher engagiert sich nicht nur für den Regenwald. Am Freitag gab das Unternehmen den Einstieg ins Geschäft mit den alkoholfreien Erfrischungsgetränken Schweppes und Orangina bekannt. Schweppes schmeckt zwar bitter, aber die Entscheidung dürfte sich für Krombacher als segensreich herausstellen. Brauereien, die nur auf Bier setzen, haben es immer schwerer. Der Gesamtabsatz sank 2005 erneut um 0,5 Prozent auf 105,3 Millionen Hektoliter Bier.
In Europa, speziell in Deutschland, wird mit 416 Millionen Hektolitern weltweit das meiste Bier gebraut, aber immer weniger davon getrunken. Also versuchten es Veltins und Co. zuerst mit Biermischgetränken. Mit Erfolg: Der Absatz von Bier mit Limonade oder Cola verbesserte sich 2005 um 15 Prozent. Krombacher ist jetzt den nächsten Schritt gegangen. Mit den Markenrechten für Schweppes und Orangina stellt sich die Brauerei breiter auf und hofft, Verluste in der Biersparte durch Gewinne im alkoholfreien Segment auszugleichen.
Brauereien spekulieren verstärkt auf Mineralwassermarken. Das Getränk ist beliebter denn je und hat das Bier bei der verkauften Menge überholt. Coca-Cola schnappte am Freitag den Brauern Apollinaris vor der Nase weg. Egal ob Mineralwasser oder Limo: Die Zeit der klassischen Bierbrauereien läuft ab. Daran wird auch der während der Fußball-WM erwartete höhere Absatz nichts ändern. Dietmar Kemper

Artikel vom 13.05.2006