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Bolivien massiv kritisiert

EU-Lateinamerika-Gipfel in Wien


Wien (dpa). Die populistischen Führer Venezuelas und Boliviens Politik, Hugo Chavez und Evo Morales, haben für ihre Enteignungspolitik auf dem EU-Lateinamerika-Gipfel massive Kritik geerntet. Dem Freihandel und der Marktwirtschaft verpflichtete Staaten wie Mexiko erteilten dem Konzept am Freitag in Wien eine klare Absage. Auch der EU-Ratspräsident, Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, und UN-Generalsekretär Kofi Annan bezweifelten, dass durch die Ver-staatlichung von Öl und Gas sowie anderer Bodenschätze die Armut in Südamerika und der Karibik überwunden werde.
Die 62 Staats- und Regierungschefs wollen an diesem Samstag eine Abschlusserklärung verabschieden, die eine engere Zusammenarbeit bei der Entwicklungshilfe, den Menschenrechten, dem Umweltschutz sowie im Kampf gegen Drogen festschreibt.
UN-Generalsekretär Kofi Annan erklärte, es sei fahrlässig, sich den Problemen nicht gemeinsam zu stellen. An die Adresse von Chavez und Morales sagte er: »Investoren müssen davon ausgehen können, dass die Bedingungen, unter denen sie investieren, mittel- und langfristig erhalten bleiben, damit sich die Investition rentieren kann.«

Artikel vom 13.05.2006