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Giro-Journal
Von Jörg Ludewig


Das ist die Kehrseite des Rosa Trikots: Heute durften wir im Wind das Tempo machen. Davis, Rabon und ich hatten den ganz einfachen Auftrag: Ihr kontrolliert das Feld, wartet bis eine Ausreißergruppe geht, lasst sie maximal sechs Minuten wegfahren, verkürzt vor dem Ziel die Lücke dann auf zwei oder drei Minuten - und den Rest erledigen die Sprinterteams.
Gesagt getan: Die Gruppe war früh weg, eigentlich eine langweilige Angelegenheit. Aber das waren dann 200 Kilometer von vorne bei einem Durchschnittstempo von 42,5 km/h! Ich bin total kaputt! Mit allem Zip und Zap haben wir heute 240 Kilometer auf dem Tacho.
Doch die Arbeit hat sich wieder gelohnt: Heute hat Olaf Pollack aus unserem Team die Gesamtführung erobert. Im Sprint musste er sich leider wieder dem unwiderstehlich sprintenden Robbie McEwen geschlagen geben. Für den wurden über 70 km/h im Finale gestoppt. Mann, eine echte Hausnummer!
Ich habe von der Siegerehrung nichts mitbekommen, denn ich habe mich um meinen Kollegen André Korff gekümmert. Der war im Finale gestürzt. Ich hatte mal wieder Glück, ich konnte gerade noch rechtzeitig bremsen.

Artikel vom 13.05.2006