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Häftlingshilfe geehrt

Bürener Verein erhält den Friedenspreis 2006


Büren (WB). Den Aachener Friedenspreis 2006 erhält der Verein »Hilfe für Menschen in Abschiebehaft« in Büren (Kreis Paderborn).
Beharrlicher und friedlicher Einsatz für inhaftierte Flüchtlinge werde damit gewürdigt, teilte die Jury gestern in Aachen mit. Die Verleihung am 1. September solle »ein Zeichen gegen die rigorose und unmenschliche Abschiebepolitik setzen«. »Wir wollen mit dieser Auszeichnung das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die menschenunwürdige Praxis der Abschiebehaft lenken«, sagte der Vorsitzende des Aachener Friedenspreises, Otmar Steinbicker.
Der Verein wurde 1994 als eine Reaktion auf den Bau der Abschiebehaftanstalt Büren gegründet: Sie ist mit mehr als 500 Plätzen die größte Abschiebehaftanstalt Deutschlands. Die Mitglieder wollten nach eigenen Angaben »nicht tatenlos zusehen, wie in ihrer unmittelbaren Umgebung unschuldige Menschen über Wochen und Monate inhaftiert werden«. Den wenigsten sei klar, »dass Abschiebehaft nicht Strafhaft ist«. Sie diene allein dazu, »dass die betroffenen Menschen für den Verwaltungsakt der Abschiebung für die Behörden leichter verfügbar« seien.
2005 wurden bundesweit 16 865 Ausländer auf dem Luftweg abgeschoben. In 1983 Fällen wurden Hilfsmittel der körperlichen Gewalt eingesetzt. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bündnisgrünen zurück. Lokalteil

Artikel vom 09.05.2006