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Ullrich dämpft
die Erwartungen

Ruhige Fahrt beim Giro d'Italia

Berlin (dpa). Jan Ullrich fühlt sich drei Tage vor seinem Start beim Giro d'Italia am Samstag gesundheitlich fit, räumte aber einen »problematischen« Trainingsrückstand ein.

Auf seiner Internet-Homepage kündigte der von einer Knieverletzung genesene T-Mobile-Kapitän gestern eine gemäßigte Gangart bei der Italien-Rundfahrt an, die er nach 2001 zum zweiten Mal bestreitet.
»Das Knie muckt nicht mehr und auch die Waage motzt nicht, wenn ich mich mal 'draufstelle Ich bin im Limit. Ich muss aber einen Trainingsrückstand wegen einer Reizung im rechten Knie aufholen. Für die Tour sollte das kein Problem sein, wohl aber für den Giro, den ich in diesem Jahr als Vorbereitung fahren will, weil ich mir viel von ihm verspreche. Für die Italien-Rundfahrt brauche ich ein paar richtige Berge in den Beinen«, hieß es auf der Ullrich-Seite.
Ullrich, der bei seinem vorangegangenen Saisoneinstand bei der Tour de Romandie in der Schweiz als 115. in der Endabrechnung 49:59 Minuten auf den Sieger Cadel Evans verloren hatte, will sich auch beim Giro notgedrungen zurückhalten: »Ich darf nicht überziehen. Sonst verliere ich zu viel Kraft und werde anfällig für Infekte.«
Beim 89. Giro warten auf Ullrich 3526 Kilometer in 23 Tagen. Vom Kernteam der Tour de France fahren für die Bonner der Ukrainer Sergej Gontschar und der dreifache Zeitfahr-Weltmeister Michael Rogers (Australien) an seiner Seite.
Der Giro, der als einer der schwersten der vergangenen 20 Jahre angesehen wird, beginnt am Samstag in Lüttich/Belgien mit einem 6,2 Kilometer langen Prolog. Die letzte Woche hat es mit einer wahren Dolomiten-Tour in sich. Insgesamt sind 22 500 Höhenmeter zu bewältigen, drei Mal mehr als bei der Tour de Romandie. Fünf Bergankünfte stehen bis zum Ziel am 28. Mai in Mailand auf dem Programm.

Artikel vom 04.05.2006