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SCP-Stadion
bleibt vorerst
nur Bauruine

Einigung mit Klägern geplatzt

Von Manfred Stienecke
Paderborn (WV). Der SC Paderborn wird auch die nächste Zweitliga-Saison im alten Hermann-Löns-Stadion bestreiten müssen. Die Hoffnungen auf eine Einigung mit den Anliegern der geplanten »paragon-arena« platzten am Wochenende endgültig.

Ein kurz vor dem Ablauf der vom Paderborner Stadtrat gesetzten Erklärungsfrist (30. April) formulierter Vertragsentwurf, der die Rücknahme der Klagen und damit einen Weiterbau des neuen Stadions an der Paderborner Straße bei Elsen ermöglicht hätte, kam nicht mehr zur Unterzeichnung. Die drei Kläger gegen den Bau der Sportanlage sagten den für Samstag anberaumten Gütetermin ersatzlos ab, nachdem man am Freitag noch mit Vertretern der Stadt und der Stadiongesellschaft zusammengesessen hatte. Bürgermeister Heinz Paus will das weitere Vorgehen jetzt mit der Politik beraten und dem Rat am 11. Mai einen Lösungsvorschlag unterbreiten.
Während die Anlieger den Abbruch der Gespräche damit begründeten, sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen zu wollen, sprach der Hauptgeschäftsführer des SC Paderborn, Martin Hornberger, der auch Geschäftsführer der Paderborner Stadion-Gesellschaft (PSG) ist, von einer »offensichtlichen Hinhaltetaktik« der Kläger. »Nun werden wir gemeinsam mit der Stadt Paderborn den Master-Plan mit großem Engagement vorantreiben.« Die große Lösung, für die es eines neuen Bebauungsplanverfahrens bedarf, sieht - wie berichtet - die Kombination von Stadion, Multifunktionshalle, Parkhäusern und Parkflächen vor, die direkt von der B 1 aus erschlossen werden sollen.
Hornberger erklärte, dass man den Anliegern in den bisherigen Gesprächen seitens des Vereins und der Stadiongesellschaft weit entgegengekommen sei. So habe man den Bau eines Lärmschutzwalls für 100 000 Euro zugesagt und den Verzicht auf Einnahmen in Höhe von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro aus einer weiteren Nutzung der Stadion-Parkflächen und Werbetafeln am Stadion angeboten. Nun werde der SC Paderborn kreativ an einem erweiterten Vermarktungskonzept für das Hermann-Löns-Stadion arbeiten. Die Fans des Fußballclubs rief er zur Mäßigung im Hinblick auf die Anwohner auf. »Alle Anhänger sollten Ruhe bewahren. Beschimpfungen oder gar Gewalt bringen nichts.«
Enttäuscht zeigte sich auch der sportliche Leiter des SCP, Günther Rybarczyk: »Dass sich die geweckten Hoffnungen nicht zu erfüllen scheinen, macht mich ausgesprochen traurig.«

Artikel vom 01.05.2006