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300 Sträucher an
der Obstwiese
im Struckhof

Sitzstangen für Sperber auf Jagd

Schnathorst (ber). Viel Energie steckt der Heimatverein Schnathorst in die Obstwiese auf einer Ausgleichsfläche, die die Gemeinde Hüllhorst vor einigen Jahren im Struckhof erworben hat. Dort werden in diesen Tagen mehr als 200 Sträucher in Strauchinseln gepflanzt, kündigte der Vorsitzende des Heimatvereins, Hans-Jürgen Sundermeier, bei der Jahreshauptversammlung an (vgl. ausführlicher Bericht in der gestrigen Ausgabe).

Es wird keine durchgehende Hecke geben, um den dort wahrscheinlich verlaufenden Wildwechsel nicht zu beeinträchtigen. Für die Sträucher wurden zehn heimische, standortgerechte Sorten ausgewählt. Im vergangenen Jahr seien einige Sitzstangen für Greifvögel wie Sperber oder Mäusebussard aufgestellt worden. Sundermeier: »Es war interessant zu beobachten, wie schon beim Aufstellen der Stangen diese von einigen Sperbern angenommen wurden.« Das lasse darauf schließen, dass es auf der Obstwiese ein großes Mäuseangebot gebe. Das sei wichtig zu wissen, da besonders die Schermäuse den Obstbaumbestand gefährdeten.
Insgesamt stehen auf der Wiese in Waldrandnähe 120 Hochstamm-Obstbäume, mehr als 40 Apfelsorten, vier Birnensorten und sechs verschiedene Kirschen. Gut angenommen wurde die Bank, die Wilfried Tiemeier frei geschnitten wurde. Am Waldrand soll in den nächsten Wochen eine weitere Bank aufgestellt werden. Schwierigkeiten gab es bisher lediglich damit, dass Pflanzen herausgerissen wurden.
Im Struckhof bieten sich nach Angaben von Sundermeier noch viele Möglichkeiten für künftige Aktivitäten: In diesem Frühjahr müssen noch einige Sitzstangen für Greifvögel ergänzt werden. In den kommenden Jahren sollen noch weitere 50 Obstbäume sowie noch etwa 300 Sträucher gepflanzt werden. Eine weitere ökologische Aufwertung kann dadurch erzielt werden, dass die Ansiedlung von Wildbienen, Kriechtieren oder Singvögeln gefördert wird. Der Standort eigne sich auch für Honigbienen. In der Wiese stehen laut Sundermeier auch genug Bäume, um die nächsten Lehrgänge für Obstbaumschnitt dort durchzuführen. Einige im Verein denken sogar an das Brennen von Apfelkorn, realistischer sei aber die Herstellung von selbst gepresstem Apfelsaft, meint der Vereinsvorsitzende.
Wenn er durch Schnathorst gehe, sei er stolz, an vielen Stellen die Handschrift des Heimatvereins zu sehen, meinte Sundermeier und zählte den Gedenkstein zur 750-Jahr-Feier ebenso auf wie die Gestaltung des Busplatzes oder die Verlängerung der Friedhofsmauer in Sandsteinen (geplant waren Winkelbetonstützen).
»Ich bin auch davon überzeugt, dass die drei Linden, vor Jahren vom Heimatverein gepflanzt, vor der Sparkasse die abgesägte Weide sehr schnell ersetzen«, so Sundermeier. Diese Bäume seien auch in Verbindung mit den Anpflanzungen am Busplatz zu sehen. Heinzelmännchen sorgten auch nicht für die Aufstellung und Unterhaltung von Bänken im Wiehengebirge und die Pflege und Unterhaltung der Mühle. Viele Dinge laufen auch im Verborgenen, wie beispielsweise die Dokumentation historischer Begebenheiten. Das alles entschädige ihn und andere für den Frust, den der Einsatz für Schnathorst zeitweilig mit sich bringe, so der Vorsitzende: »Den Schnathorstern, die unseren Aktivitäten desinteressiert oder kritisch gegenüber stehen, kann man nur sagen: Macht bessere Vorschläge, macht mit, dann könnt ihr Einfluss im Verein nehmen«, so Sundermeier.
Für die Betreuung der Bänke im Wiehengebirge dankte er Helmut Post und Herbert Schulte, Wilfried Tiemeier und Manfred Bänsch. Der Verein verfügt zwar über alte landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, es gibt aber zurzeit keine funktionierende Gruppe, die sich darum kümmert. Außerdem fehlt eine Scheune.

Artikel vom 25.04.2006