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Fahrzeugkontrolle ließ Dealer auffliegen

In Bünde lebender Türke handelte mit Drogen in nicht geringen Mengen


Bünde/Bielefeld (uko). Offensichtlich stark unter dem Einfluß berauschender Drogen stand ein Türke, der in Bünde in Schlangenlinien in eine Polizeikontrolle fuhr. Seit Freitag steht der Mann vor dem Landgericht Bielefeld als Angeklagter: Er soll mit Drogen in »nicht geringer Menge« gehandelt haben.
Ohne wenn und aber legte der 34-jährige Murat P. vor dem Richter ein Geständnis ab. Demnach habe er in einem Dortmunder Café im Sommer des vergangenen Jahres einen Landsmann kennengelernt. Der Mann namens »Celeni« habe ihm von seinen Geschäften in Bünde erzählt und von den Schwierigkeiten, diese Geschäfte im Kreis Herford immer selbst abwickeln zu müssen.
Murat P. zeigte sich erkenntlich. Er gab dem Unbekannten seine Telefonnummer und die Zusage, sich um die Geschäfte kümmern zu wollen. Demnach soll es nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei dann im August 2005 und am 29. Oktober 2005 zu zwei Drogengeschäften gekommen sein. Murat P. soll zunächst 100 Gramm Marihuana von »Celeni« gekauft haben. Im Oktober soll er weitere 500 Gramm Marihuana zum Preis von 1800 Euro abgenommen haben. Das Rauschgift der ersten Teilmenge soll er in Bünde handelsüblich in Mengen von drei bis fünf Gramm verhökert haben.
Noch am 29. Oktober 2005 war er in Bünde prompt Polizeibeamten in die Armen gefahren. Am Steuer seines Seat Ibiza fuhr der Türke muntere Schlangenlinien. Die Beamten unterzogen den Fahrer einem Drogentest. Das Ergebnis Murat P. hatte vor der Fahrt nach Bünde an der eigenen Ware bedient und sich einen mächtigen Joint gedreht.
Fraglich bleibt nach wie vor, woher der Türke das Rauschgift hatte. P. gab Freitag an, das Marihuana in Osnabrück gekauft zu haben. Den Richtern erschien dieser Teil des Geständnisses mehr als zweifelhaft. Nach Auswertung der zwei Mobiltelefone des Mannes fanden die Beamten Funkverbindungen, die in beiden Telefonen von Wuppertal aufgebaut worden waren.
Murat P. beteuerte zum Prozessauftakt, er könne sich überhaupt nicht vorstellen, wie seine Telefone damals »nach Wuppertal gekommen sind«. Bis zur Klärung der Frage bleibt der Türke erst einmal inhaftiert. Fortgesetzt wird die Hauptverhandlung gegen den Bünder Dealer Ende April.

Artikel vom 25.04.2006