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Landwirt schreckt Diebe ab

Jobst Reinkensmeyer will Verluste auf Blumenfeldern minimieren

Von Volker Zeiger (Text und Foto)
Enger (EA). Mit einem einfachen, aber wirkungsvollen Mittel geht Landwirt Jobst Reinkensmeyer gegen den Blumenklau auf seinen Feldern vor: Schilder weisen daraufhin, dass der Diebstahl beobachtet werden kann und fordern daher zur Ehrlichkeit auf.

»Ein Blick abends über die Felder reicht und ich sehe, wieviele Blumen geschnitten worden sind«, sagt Reinkensmeyer, der an der Markstraße in Oldinghausen ebenso wie in Herringhausen neben der Herforder Straße je ein Feld mit blühenden Frühlingsblumen unterhält.
»60 Prozent der Ware wird bezahlt, aber 40 Prozent werden gestohlen, die Leute zahlen einfach nicht«, ärgerte er sich bereits voriges Jahr im April. Also stellte er hier schon die Hinweistafeln deutlich sichtbar nahe der Straße auf und wiederholte diese Maßnahme nun. »Von nicht zahlenden Blumen-Kunden werden die Autonummern aufgeschrieben und unverzüglich zur Anzeige gebracht« schrieb er darauf. »Es wirkt«, stellte Reinkensmeyer gestern fest, denn die Kassen seien inzwischen voller als sonst.
Zu verschenken hat Landwirt Reinkensmeyer aus Herringhausen, der vornehmlich Kartoffeln anbaut, nichts. Investiert wurden von ihm nach eigenen Angaben in die Blumenzwiebeln allein in Enger-Oldinghausen rund 1400 Euro, in Herringhausen rund 700 Euro. Die Arbeit des Landwirtes - seit fünf Jahren bewirtschaftet er Blumenfelder - ist hier noch nicht einmal miteingerechnet. Und dennoch bleiben die Preise für das von den Verbrauchern selbst schneidende Vasengut stabil. Eine Tulpe kostet 40 Cent, eine Narzisse 30 Cent und die Galdiolen werden für 60 Cent pro Stück abgegeben. Die Narzissen wachsen derzeit kräftig heran, die Tulpen kamen etwas langsamer aus dem Boden, strebnen nun aber zielstrebig aufgrund der warmen Witterung nach oben.
Abgesehen vom Blumenklau ärgert sich Reinkensmeyer über die Kunden, die die Messer zum Abschneiden der Ware »mitgehen« lassen. Das war im vergangenen Jahr schon so und in der vor wenigen Tagen begonnenen neuen Saison wieder. Gleichwohl verzagt der 47-Jährige nicht und steckt immer wieder neues Schneidwerkzeug rechts und links neben die Einfallstutzen an den jeweiligen Kassenbehältern.

Artikel vom 25.04.2006