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Altes Haus
wird zum
Sparschwein

Förderkredite zum Traumzins

Von Manfred Köhler
Verl (WB). Einst hat es Mensch und Tier ein Dach über dem Kopf gegeben. Heute fröstelt Maik Siedenhans schon beim bloßen Anblick des mehr als 150 Jahre alten Stall- und Wohngebäudes. »Nichts ist isoliert«, sagt er, doch in seinem Kopf hat sich das alte Haus schon in eine gemütliche und schöne Idylle gewandelt.

»Noch in diesem Jahr wird es von Grund auf renoviert«, kündigt er an und freut sich mit seiner Freundin Anne nicht nur auf das gemeinsame Heim, sondern auch über die staatliche Hilfe bei der Sanierung. Von Verls Energieberater Martin Brandis hat er erfahren, dass seit Anfang Februar Maßnahmen an Wohnhäusern zur Energieeinsparung sehr günstig finanziert werden. »Pro Wohneinheit kann ein Kredit bis zu 50 000 Euro in Anspruch genommen werden«, teilt der Energieberater mit. Und das zu einem Zinssatz, den Maik Siedenhans erst gar nicht glauben wollte. »Ein Prozent für die ersten zehn Jahre bei einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren«, erklärt Martin Brandis. Das ist Musik in den Ohren des 28-jährigen Diplom-Versicherungskaufmannes. Er freut sich: »Ohne diese Förderung würde ich weniger machen.« Das versteht Brandis sehr gut: »Es ist auch Sinn und Zweck der Fördermaßnahmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau, einen Anreiz zur energiesparenden Sanierung zu geben.« Und der Anreiz zeigt bereits deutliche Wirkung: »Die Nachfrage ist sehr groß, ich brauche eigentlich gar keine Werbung zu machen. Zurzeit betreue ich bereits fünf konkrete Projekte«, sagt Martin Brandis. Die Motive der Interessenten liegen auf der Hand. Brandis: »Viele sagen: Gas und Öl sind mir zu teuer geworden, es muss etwas passieren.« Das kann der Energieberater gut verstehen: Zumal der Ölpreis schon wieder bei einer Rekordmarke steht.
Bei Maik Siedenhans soll viel passieren, um das alte Gemäuer der Familie mit seiner Wohnfläche von 250 Quadratmetern in ein gemütliches Heim mit Neubauqualität zu verwandeln: Wärmedämmung von Wänden, Fußböden und Dach, neue Fenster und einen Anschluss an die Zentralheizung des Nachbarhauses. »Eine viel günstigere Art des Heizens«, lobt Brandis, »man spart den Kauf einer Heizung und hat weniger Wärmeverluste als bei zwei Anlagen«. Da das Projekt des 28-jährigen Bauherrn ein wenig von festgelegten Maßnahmen des CO2-Standardprogramms abweicht, muss er das Gutachten eines Fachmanns vorlegen, um an den Kredit zu kommen. Das übernimmt Brandis: »75 Prozent aller Gebäude kommen so in diese Maßnahme«, sagt der Energieberater. Er wird die Sanierung auch fachmännisch begleiten und überwachen. Das gibt Maik Siedenhans ein gutes Gefühl, er sieht sich bei dem unabhängigen Energieberater gut aufgehoben. »Die objektive Beratung ist mir sehr wichtig.« Eine Beratung vor Ort und das Sachverständigenurteil kosten zwar etwas, aber das zahlt der Bauherr gerne.
Das CO2-Programm kommt nicht für jeden Hausbesitzer infrage, der seine vier Wände mit der »Energiesparbrille« unter die Lupe nimmt. Viele haben nur einzelne Maßnahmen im Auge, wie etwa die Dachisolierung, eine neue Heizung oder neue Fenster. »Aber auch dies wird gefördert«, betont Martin Brandis. Und auch hierfür gebe es Kredite bis zu 50 000 Euro je Wohneinheit. Allerdings sind daran Bedingungen geknüpft, wie etwa eine Mindeststärke bei der Isolierung. Der effektive Zins beträgt bei einer Laufzeit bis zu zehn Jahren 1,86 Prozent. »Es lohnt sich, einmal über die eigenen vier Wände nachzudenken«, meint Brandis. Und sich genau zu informieren: Das geht direkt bei dem Energieberater unter Tel. (0 52 46) 8 15 56 oder im Internet unter
www.kfw-foerderbank.de

Artikel vom 25.04.2006