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Stadion-Atmosphäre
hautnah miterleben

Kai Polenz (28) ist freiwilliger WM-Helfer in Köln

Von Hanne Reimer (Text und Foto)
Salzkotten (WV). »Die Welt zu Gast bei Freunden«, heißt es in wenigen Wochen, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft beginnt. Einer dieser Gastgeber ist dann der 28-jährige Kai Polenz aus Salzkotten. Er hatte Glück und wurde als einer von mehreren tausend WM-Volunteers ausgewählt.

Eine Eintrittskarte hätte sich der Student, der an der Fachhochschule in Köln-Deutz Maschinenbau und Konstruktionstechnik erlernt, kaum leisten können. »So bin ich trotzdem hautnah dabei«, freut sich der freiwillige Helfer.
Aus 55 000 Bewerbern wurde er für einen der begehrten Volunteer-Jobs ausgewählt. Allein in Köln werden 1000 der freiwilligen Helfer eingesetzt. Was genau er jeweils zu tun haben wird, weiß der 28-Jährige bisher noch nicht. Sein Einsatzgebiet ist der Bereich »Sicherheit«. »Wahrscheinlich werde ich Ansprechpartner für die Besucher sein, bei der Kartenkontrolle helfen und ganz allgemein die Augen offen halten und im Zweifelsfall die professionellen Sicherheitskräfte informieren«, vermutet Kai. Genaueres erfährt er bei einer Schulung einige Tage vor dem Großereignis.
Zwar spielt Kai Polenz selbst nicht aktiv Fußball (»Dazu hat es nicht gereicht«, schmunzelt er), doch sein Herz schlägt für den FC Schalke 04 - Ehrensache in der Familie Polenz, schließlich stammt Vater Reinhard aus Gelsenkirchen. Durch eine Meldung im Radio kam der Salzkottener, der Mitglied im Schützenverein der Sälzerstadt ist, auf die Idee, sich als Volunteer zu bewerben.
Bei aller Vorfreude auf seinen Einsatz gibt es für den Studenten des sechsten Semesters allerdings einen Wermutstropfen: Die WM fällt in eine Zeit, die er eigentlich zur Vorbereitung auf wichtige Klausuren braucht. »Das Lernen soll auf keinen Fall zu kurz kommen«, hat er sich fest vorgenommen. Die Weltmeisterschaft allerdings auch nicht - denn wie oft gibt es schon die Gelegenheit, Teil eines solchen Großereignisses zu sein?
Fünf spannende Spiele sind in Köln zu erwarten: Tschechien gegen Ghana, Schweden gegen England, mit Angola gegen Portugal und Togo gegen Frankreich gleich zwei Begegnungen, in denen ehemalige Kolonien gegen die ehemaligen Mutterländer antreten - und schließlich im Achtelfinale der Sieger der Gruppe G gegen den Zweitplatzierten der Gruppe A.
Ob er die fünf Begegnungen, die in Köln ausgetragen werden, allerdings tatsächlich beobachten kann, ist für Kai Polenz noch ungewiss. Denn sein Dienst kann sowohl im als auch außerhalb des Stadions stattfinden.
Doch der 28-Jährige lässt sich davon die Vorfreude nicht verderben: »Die Atmosphäre ist sicherlich überall hautnah zu spüren.« Und wer weiß, vielleicht läuft ihm ja sogar der eine oder andere Fußball-Star über den Weg. . .

Artikel vom 25.04.2006