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Zu gesund
ist ungesund
 Kann gesundes Essen ungesund sein? Ja - wenn es übertrieben wird. Ernährungsexperten wie Professor Gerhard Jahreis von der Universität Jena beobachten eine neue Form der Essstörung: die Orthorexie. Der Name leitet sich vom Griechischen »orthos« (richtig) und »orexis« (Appetit) ab. Beschrieben wird damit eine extreme Beschäftigung mit gesundem, »richtigem« Essen.
Betroffen sind überwiegend Frauen zwischen 20 und 40. Im Leben der Orthorethiker wird gesunde Ernährung zur Ideologie, der Spaß am Essen aber geht verloren. Lebensmittel werden in »gute« und »schlechte« eingeteilt, die vermeintlich ungesunden aus dem Speiseplan gestrichen. Oft leben die Betroffenen isoliert, da ein Essen mit Freunden kaum noch möglich ist. Langfristige Folgen können Mangelernährung, das Ausbleiben der Menstruation und auch Magersucht sein. -dgk-

Artikel vom 13.05.2006