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Tödliche Mandeloperation

Kind stirbt - Anklage gegen Arzt erhoben


Hagen (dpa). Nach dem Tod eines Mädchens (4) bei einer Mandel-Operation hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen den Arzt erhoben. Der Mediziner (51) aus Iserlohn habe bei der Operation im August 2004 in einem Hagener Krankenhaus mit seinem Operationsmesser die Rachenwände des Kindes verletzt und eine Hauptschlagader getroffen, teilte die Staatsanwaltschaft Hagen am Donnerstag mit. Das Kind war trotz einer Notoperation zwei Tage später gestorben.
Ans Licht gekommen war der Fall durch eine Fernseh-Sendung. In der Talkshow »Fliege« hatten die Eltern über den Fall berichtet. Daraufhin seien die Ermittlungen aufgenommen worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es hätte nach der Fernsehsendung weitere Hinweise auf misslungene Operationen des 51-Jährigen gegeben. Insgesamt seien zehn Fälle untersucht worden. So soll dem Arzt bereits bei einer Operation im Sommer 2003 ein ähnlicher Fehler unterlaufen sein. Die fünfjährige Patientin habe ebenfalls Verletzungen im Rachenbereich erlitten, die Blutungen seien aber durch eine Notfall-Versorgung gestoppt worden.

Artikel vom 14.04.2006