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Aus den Fehlern lernen


Zu dem Artikel »Schuldenabbau und Sanierung des städtischen Haushalts gefordert« schreibt eine Leserin:
Die nachstehenden Fragen an die Damen und Herren der Mittelstandsvereinigung müssen erlaubt sein: Machen Sie es sich nicht etwas zu einfach, wenn Sie nur die sattsam bekannte Forderung nach Schuldenabbau gebetsmühlenartig wiederholen? Ist Ihnen bei der Auseinandersetzung mit dem städtischen Haushaltsplan nicht auch aufgefallen, dass auf Grund der vielen gesetzlich festgeschriebenen Pflichtaufgaben die verbleibende Manövriermasse, über die der Rat frei entscheiden kann, außerordentlich gering ist? Halten Sie Ihre Behauptung wirklich für angemessen, dass der Rat das Schuldenproblem nicht in Angriff nimmt, oder wollten Sie nur ein bisschen auf den Putz hauen?
Was bringt es uns heute, darüber zu jammern, dass durch eine üble, aber geschickt inszenierte Angstkampagne von SPD-Aktivisten der lukrative Verkauf der Stadtwerke geplatzt ist?
Mancher mag neidisch nach Dresden schielen, wo es der Kommune auf einen Schlag gelungen ist, sich von allen Schulden zu befreien. Die Vorstellung, dass in Bielefeld allein für die von der Kommune aufzubringenden Zinsen täglich ein bescheidenes Reihenhäuschen gebaut werden könnte, lässt gewiss so manchem die Haare zu Berge stehen. Aber ob in Dresden der heutige Jubel über den radikalen Schuldenabbau unter dem Gesichtspunkt der sozialen Verantwortung auch in weiter Zukunft Bestand haben wird, steht allerdings noch in den Sternen.
Über den Schnee von gestern zu lamentieren, ist wenig hilfreich, aus den Fehlern von gestern zu lernen, sollte von jedem, nicht nur von den politisch Aktiven, als lohnenswertes Ziel und zugleich als Verpflichtung angesehen werden. Wir haben gestern genug lamentiert, heute ist eine positive Grundeinstellung erforderlich - eine Einstellung, aus der zukunftsweisende Ideen erwachsen können!
DORIS KROLLBielefeld

Artikel vom 14.04.2006