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»Produktivität dramatisch steigern«

VW-Werksleiter räumt Arbeitszeit-Verschwendung in Kassel ein


Kassel/Rüsselsheim (dpa). Angesichts des Sparkurses bei Volkswagen will das Werk Kassel die Produktivität binnen zwei Jahren um 30 Prozent steigern. Im Kerngeschäft der Getriebefertigung sollen knapp 200 neue Jobs geschaffen werden, die mögliche Einschnitte in anderen Bereichen weitgehend ausgleichen könnten, sagte Werksleiter Hans-Helmut Becker am Freitag. Die 14 500 Arbeitsplätze in dem Werk in Baunatal bei Kassel sollten zum Großteil erhalten bleiben.
»Wir müssen die Produktivität dramatisch steigern, und das ist möglich«, betonte Becker. Einsparpotenzial gebe es bei der Gestaltung der Arbeitsabläufe, wo bisher viel Arbeitszeit verschwendet worden sei. Derzeit könne das Werk die große Nachfrage nach Getrieben kaum bewältigen und arbeite an der Kapazitätsgrenze. Bei höherer Effizienz könne das Werk mehr produzieren und zusätzliche Arbeit schaffen, sagte Becker. Die Produktion eines Getriebetyps soll von 1200 auf 1750 Stück täglich steigen, von einem anderen Getriebe sollen statt 1000 künftig 1500 vom Band rollen.
Europas größter Autokonzern Volkswagen will die Ertragsprobleme seiner Kernmarke VW mit einem verschärften Sparkurs in den Griff bekommen. Davon könnten in den nächsten drei Jahren bis zu 20 000 Beschäftigte im Bereich Volkswagen-Pkw betroffen sein.
Unterdessen räumte der VW-Kontrahent Opel ein, dass der neue Astra voraussichtlich erst 2009 auf den Markt kommt, ein Jahr später als der neue Golf. »Wir lassen uns nicht unter Druck setzen und wollen unsere Qualität nicht durch einen vorgezogenen Start aufs Spiel setzen«, hieß es in Rüsselsheim. Damit starten die neuen Kompaktwagen-Modelle erstmals deutlich zeitversetzt.

Artikel vom 25.03.2006