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Amokfahrer vor Gericht schweigt weiter

Tödlicher Unfall: Angeklagter offenbar seit Jahren ohne Führerschein unterwegs


Bielefeld (hz). Heiko F., der mutmaßliche Amokfahrer von Bielefeld, hat auch am Freitag beim zweiten Prozesstag um den tödlichen Unfall vom 30. Oktober 2004 sein Schweigen vor dem Schöffengericht nicht gebrochen. Dafür verlas Richterin Astrid Salewski einige Urteile aus dem umfangreichen Vorstrafenregister des wegen zahlreicher Straßenverkehrsdelikte polizeibekannten Angeklagten. So hatte der 27-Jährige wegen Trunkenheit am Steuer und Fahrerflucht nach einem Unfall bereits vor sieben Jahren den Führerschein verloren.
Was Heiko F. aber nicht daran hinderte, sich nach Entzug der Fahrerlaubnis trotzdem immer wieder ans Autosteuer zu setzen. Sogar in Hamburg fiel der Mann der Polizei auf.
Am frühen Morgen des 30. Oktobers 2004 kam es dann zum dramatischen Vorfall, für den sich der 27-Jährige nun vor Gericht verantworten muss. Der laut Zeugenaussagen betrunkene Heiko F. stieg nach einem Diskobesuch in seinen Porsche und überfuhr an der Ecke Jöllenbecker/ Bahnhofstraße den damals 19-jährigen Okzay K.. Der Angeklagte ließ den lebensgefährlich verletzten Hillegosser am Unfallort zurück und raste über den Willy-Brandt-Platz in Richtung Brackwede davon, bevor seine Flucht auf einer Verkehrsinsel an der Alfred-Bozi-Straße endete. Das Unfallopfer starb neun Wochen später im Krankenhaus.
Der Prozess gegen Heiko F. wird am 18. April fortgesetzt.

Artikel vom 25.03.2006