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Flughafen
verliert den
NATO-Status

Neue Gewerbegebiete möglich

Von Michael Delker
Gütersloh (WB). Das von der britischen Armee genutzte Flughafen-Gelände hat nach Auskunft des Bundesverteidigungsministeriums keinen Status als NATO-Reserveflughafen mehr. Die Hoffnung auf eine Reaktivierung in ferner Zukunft dürfte damit erloschen sein.
Für Friedbert Pflüger ist Briten-Abzug nicht absehbar.

In der Deutlichkeit wie der Parlamentarische Staatssekretär Friedbert Pflüger auf eine Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Hubert Deittert hin hat sich noch niemand zum Status des Flughafens geäußert. Bewegung könnte damit in die Gewerbeflächenplanung der Stadt Gütersloh kommen. Mit Hinweis auf den Flughafen war in der Vergangenheit ein neues Gewerbegebiet an der Marienfelder Straße verworfen worden. Morgenluft wittern deshalb die CDU-Ortsverbände Avenwedde-Friedrichsdorf und Spexard. Sie kämpfen gegen neue Gewerbegebiete an der Trendelheide sowie am Lupinenweg und können jetzt die Marienfelder Straße wieder neu ins Gespräch bringen.
Argumentationshilfen liefert der britische Standortkommandeur Mark Poffley. Das Ansinnen der portugiesischen Fußballnationalmannschaft, während der Fußball-WM auf dem Gütersloher Flughafen starten und landen zu dürfen, hatten die Briten negativ beschieden. »Selbst wenn wir es wollten, könnten wir es nicht ermöglichen, da bereits alle Navigationssysteme und anderen technischen Geräte abgebaut sind«, erklärt der Brigadegeneral. Nach Auskunft des CDU-Ratsherrn Gerhard Feldhans hat die Bezirksregierung in der Diskussion um die Flächennutzungsplanung gebetsmühlenartig auf den Status als Flughafen verwiesen. »Wenn die technischen Geräte abgebaut sind, kann seriöserweise nicht mehr von einem ÝschlafendenÜ Flughafen der NATO gesprochen werden«, meint der Christdemokrat. Allerdings: Der Flughafen steht noch im Verkehrsplan des Landes NRW. »Dafür gibt es jetzt eigentlich keinen Grund mehr«, erklärt Feldhans.
Gegen Gewerbeflächen an der Marienfelder Straße spricht, dass noch Hubschrauber der britischen Armee auf dem Flughafengelände landen, und die Briten die Einflugschneise nicht aufgeben wollen. Außerdem gibt es noch eine kleine Möglichkeit für eine zivile fliegerische Nutzung des Geländes, wenn die Briten die Liegenschaft irgendwann an den Bund zurückgeben würden. Für den Parlamentarischen Staatssekretär Friedbert Pflüger ist eine derartige Entwicklung derzeit nicht »absehbar«.

Artikel vom 24.03.2006