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Deutsche sind ganz bescheiden

Motorrad-WM startet

Jerez (dpa). Die hohen Ansprüche von einst sind einer neuen Bescheidenheit gewichen. Bei der am Sonntag in Jerez beginnenden Motorrad-WM-Saison werden deutsche Piloten nur Mittelmaß darstellen.

In den drei Starterfeldern sind nur noch vier deutsche Piloten übrig geblieben. Von ihnen darf man maximal Platzierungen in den Punkterängen zwischen 8 und 15 erwarten. Nach seiner Ausbootung bei Kawasaki muss Alex Hofmann in der »Königsklasse« MotoGP kleinere Brötchen backen. Im Privatteam Pramac D'Antin fährt der Pechvogel der vergangenen Saison nun eine Ducati - allerdings ohne Werksunterstützung. »Auf Solofahrten am Ende des Feldes habe ich wirklich keine Lust«, sagte Hofmann nach den Tests, bei dem ihm zwei Sekunden pro Runde auf die Besten fehlten. Er hofft noch auf Verbesserungen einzelner Technikteile und auch der Reifen.
Im Mittelmaß will Valentino Rossi gar nicht erst auftauchen. Der Titelverteidiger strebt auf Yamaha seinen sechsten Coup in Serie an. Seine härtesten Konkurrenten sieht er in den Honda-Piloten Nick Hayden (USA) und Marco Melandri (Italien) sowie in Loris Capirossi (Italien) und Sete Gibernau (Spanien), die die Werks-Ducatis pilotieren. Offen bleibt, was der dreimalige Weltmeister Dani Pedrosa (Spanien/Honda) leisten kann.
Angriffslustig präsentiert sich Dirk Heidolf in der Viertelliter-Klasse: »Ich bin ohne Verletzungen durch den Winter gekommen, bin dementsprechend fit.« Zudem hat der beim Kiefer BOS Racing-Team unter Vertrag stehende Sachse mit dem erfahrenen Anthony West (Australien) erstmals einen Teamkollegen, was zusätzliche Motivation bringen sollte. »Mein Ziel ist es, so oft wie möglich in die Punkteränge zu fahren«, betonte der Sachse vor seiner fünften Saison.
An der Spitze werden die Karten neu gemischt. Neben Pedrosa rückten auch der Australier Casey Stoner und Randy de Puniet (Frankreich) in die »Königsklasse« auf. Deshalb werden den Spaniern Jorge Lorenzo und Hector Barbera sowie Alex de Angelis (San Marino) gute Titelchancen eingeräumt.
Mit Sandro Cortese und Stefan Bradl steigen zwei Deutsche ins Geschehen der 125-ccm-Klasse ein. Debütant Bradl kam beim Training unter 42 Startern auf Rang 41. Der nach einem Sturz Gehandicapte zog daraufhin seinen Start am Sonntag zurück.

Artikel vom 25.03.2006