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Ausbildung lohnt sich für alle Beteiligten

IHK informiert und zeichnet Neueinsteiger 2005 aus

Bielefeld (WB). 50 Unternehmen aus Ostwestfalen sind der Einladung der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) gefolgt, die in ihrer Hauptgeschäftsstelle in Bielefeld erstmals einen Tag der Erstausbildung veranstaltet hat. Im Blickpunkt stand die Übergabe der Urkunden für die anerkannten Betriebe, die 2005 mit Ausbildung begonnen hatten.

Eingeladen waren aber auch Firmen, die sich umfassend über das duale Ausbildungssystem informieren wollten. »Mit dieser Veranstaltung und weiteren Informationsrunden zu neuen Berufen sowie dem Einsatz von vier Ausbildungsstellenakquisiteuren intensiviert die IHK angesichts der schwierigen Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt ihre Aktivitäten zur Lehrstellenakquisition«, erklärte Swen Binner, IHK-Geschäftsführer Berufliche Bildung. Er wies auf den hohen Nutzen der dualen Ausbildung hin: »Damit können die Betrieb ihren eigenen Fachkräftebedarf von morgen nach ihren Wünschen heranziehen.
Der Nutzen einer betrieblichen Ausbildung, die natürlich etwas kostet, kann oftmals nicht in Controllingsystemen erfasst werden. Dazu gehören beispielsweise die hohe Betriebsbindung der Auszubildenden, eingesparte Personalsuchkosten nach der Ausbildung wegen der Übernahme sowie abschließend die hohe Motivation der Lehrlinge.« Ein weiteres Argument ist nach seinen Worten das hohe Image als Ausbildungsbetrieb, das der Betrieb mit der IHK-Ausbildungsurkunde sowie den IHK-Aufklebern »Wir bilden aus!« auch nach außen dokumentieren kann.
In seinem Fachreferat wies W. Arndt Bertelsmann, Mitglied der IHK-Vollversammlung sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer (ASU) in OWL, auf den dauerhaften Wettbewerbsvorteil hin, schneller zu lernen als die Konkurrenz. »Die berufliche Bildung ist ein wesentlicher Baustein für ein lernendes Unternehmen. Die kontinuierliche Ausbildung ist deshalb ein sinnvolles Ausdauertraining für alle«, unterstrich Bertelsmann in seinen Ausführungen.
Der Ausbildungsleiter für gewerblich-technische Berufe bei der Miele & Cie. KG, Helmut Flöttmann, sieht das Unternehmen mit den sozialen Strukturen und klaren Zielen als ein stabilisierendes Element in der Entwicklungsphase junger Menschen an. »Eine Generation mit geringen Zukunftschancen wird unsere Gesellschaft in Frage stellen. Gesellschaftliche Reformen sind die Voraussetzung für mehr Arbeitsplätze und damit automatisch auch für mehr Ausbildungsplätze. Ein Scheitern des dualen Ausbildungssystems muss unbedingt verhindert werden«, erklärte Flöttmann, der auch Mitglied des DIHK-Bildungsausschusses ist.
Die hohe Kooperationsbereitschaft der Berufskollegs und Agenturen für Arbeit betonten Dr. Wolfgang Kehl, Leiter des Rudolf-Rempel-Berufskollegs in Bielefeld, sowie Bernd Wulfhorst als Teamleiter der Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit Bielefeld.
Die IHK bietet allen nicht ausbildenden Unternehmen an, dass sie bei entsprechenden Voraussetzungen schnell eine duale Ausbildung aufnehmen können. Zahlreiche Berufsprofile, neue Ausbildungsberufe für den Dienstleistungsbereich, die Aussetzung der früher notwendigen Ausbildereignungsprüfung bis zum Jahr 2008 sowie gute Kontakte der IHK zu Verbundausbildungsunternehmen schaffen nach Ansicht der IHK gute Rahmenbedingungen für die betriebliche Ausbildung. Ausbildungsinteressierte Unternehmen können sich unter der Rufnummer 0521 554-241 an die IHK wenden.

Artikel vom 22.03.2006