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Friedhofstor
hat historische
Bedeutung

Heimatverein Brake stellt Antrag

Von Elke Wemhöner
(Text und Foto)
Brake (WB). Das Ehrenmal auf dem alten Braker Friedhof hat unbestritten eine historische Bedeutung. Der Heimatverein Brake möchte erreichen, dass auch das Eingangstor und der zum Ehrenmal führende Weg im öffentlichen Bewusstsein einen entsprechenden Stellenwert bekommen.

Über die Anwohnerstraße »Brinkholz« erreicht der Besucher das doppelflügelige Eingangstor. Gehalten wird es von gemauerten Pfeilern, die renovierungsbedürftig sind. Durch das Tor tritt man auf den Hauptweg, der schnurgerade durch die Anlage führt - beinahe in ihrer gesamten Länge. Erst im neuen Teil teilt sich der Weg, bevor er in den kleinen Vorplatz vor dem Ehrenmal für den unbekannten Soldaten mündet. »Wie aus einer alten Friedhofskarte ersichtlich, die wir von dem ehemaligen Friedhofsgärtner August Diekwisch bekommen haben, bildete diese Hauptachse mit dem Querweg in der Mitte ein Kreuz«, erläutert Heinz Kossiek, Vorsitzender des Heimatvereins Brake.
Dieser Schnittpunkt ist heute noch zu erkennen, da an seinen Ecken kleine Grünflächen bestehen. Einstmals habe sich dort sogar ein Gebäude befunden, erzählt Kossiek weiter. Es wurde überwiegend von den Friedhofsgärtnern genutzt, um Gerät unterzustellen. Er diente aber auch als Unterstellmöglichkeit für einen Sarg.
»Die Beerdigung erfolgte früher vom Privathaus aus, wo der Verstorbene einige Tage aufgebahrt stand, oder von der Kirche aus«, macht Kossiek die damaligen Gepflogenheiten deutlich. Für ein längeres Unterstellen des Sarges sei das kleine Gebäude wohl nicht geeignet gewesen.
Der Heimatverein hat deshalb bei der Stadt beantragt, das Eingangstor unter Schutz zu stellen, und erhofft sich davon, den Gesamteindruck zu erhalten. Der Verein vertritt dieses Anliegen auch vor dem Hintergrund, dass die Stadt den alten Braker Friedhof ursprünglich ganz aufgeben wollte. Kossiek sieht die Probleme, die eine fehlende Drainage bei Erdbestattungen mit sich bringt. Hinsichtlich der Bestattung von Urnen sieht er keine Probleme. »Im Gegenteil: Durch die Nutzung der frei gewordenen Grabstätte würde Geld in die Stadtkasse kommen, und die Gärtner müssten diese Flächen nicht pflegen.«

Artikel vom 22.03.2006