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Profis öffnen »Arminis« verbotene Türen

Exklusive Führungen von Dennis Eilhoff und Markus Schuler

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Da haben die »Arminis« aber Augen gemacht: Gestern durften die jüngsten in einem Fanklub organisierten Mitglieder des DSC einen Blick hinter Türen werfen, auf denen sonst »Zutritt streng verboten« steht. Die Profis Dennis Eilhoff und Markus Schuler führten die Kinder übers Trainingsgelände und durch den Spielerbereich im Stadion.

Stilecht mit dem Mannschaftsbus wurden die »Arminis« zur Friedrich-Hagemann-Straße chauffiert. Hier öffnete Dennis Eilhoff Busfahrer Dirk Westerhold, der sonst die Profis quer durch das Land kutschiert, das Eingangstor zum Trainingsgelände. »Herzlich willkommen bei Arminia«, begrüßte Eilhoff die fast 20 Kinder. »Jetzt zeige ich Euch mal ein paar Räume, in die sonst keiner hinein darf außer uns Spielern. Und natürlich den Trainern.«
Ein großer Aufenthaltsraum mit Fernseher und Videorekorder, davor eine riesige schwarze Ledercouch. Eilhoff: »Hier gucken wir vor oder nach dem Training oft zusammen Fernsehen. Meistens natürlich Fußball.« In der noch größeren Umkleidekabine hat jeder Spieler seinen eigenen Spind mit Namensschild. Als besonderer Gag: An jeder Spindtür haftet ein Griff in Form und Farben eines Fußballs. Eilhoff: »Das sind echte Kicker-Bälle.« Auf den Schränken glitzern Pokale, in den offenen Fächern stapelt sich Fanpost.
Am meisten interessierte die Kleinen aber, was sich in den großen silbernen Kisten, die ein bisschen aussehen wie Schatztruhen, verbarg. »Im Moment gar nichts«, sagte Rainer Schonz. »Heute war nämlich kein Training. Darum sind die Wäscheboxen alle leer«, erklärte der Zeugwart.
Im Kraftraum ließen die »Arminis« ihre Muskeln spielen, im Flur bewunderten sie die bunten Fußballschuhe der Bundesligaprofis. »Die dreckigen sind meine«, rief Dennis Eilhoff. Zum Abschied schenkten die Gäste dem 23-Jährigen ein Bild mit ihren Händeabdrücken. »Das hängen wir im Aufenthaltsraum über die Couch«, versprach der Torwart und revanchierte sich mit einem Autogramm für jeden. Dann ließ Busfahrer Westerhold wieder den Motor an. Das nächste Ziel: die SchücoArena. Hier wartete schon Abwehrspieler Markus Schuler, um den »Arminis« den Ablauf an einem Heimspieltag zu erklären. Vom Eintreffen der Teams bis zum Auslaufen nach dem Spiel - das Interesse der Kleinen war groß. Kein Wunder: Wenn Profis über den Arbeitsalltag von Profis erzählen, leuchten Kinderaugen. Und der Wunsch, eines Tages selbst Fußballprofi zu sein, ist bei den meisten seit gestern gewiss nicht kleiner geworden.

Artikel vom 22.03.2006