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Beim Umweltbetrieb endet
der Winter erst am 31. März

Räum- und Streudienst ist weiter in voller Bereitschaft

Von Jens Heinze und
Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). Für 112 Mitarbeiter des städtischen Umweltbetriebes endet der Winter erst am 31. März. So lange stehen die Abteilungen Straßeninstandhaltung und Straßenreinigung, zuständig für den Räum- und Streudienst auf 850 Kilometer Bielefelder Straßen, weiterhin in voller Bereitschaft, um im Fall von Schnee oder Eisglätte sofort einsatzbereit zu sein.

Obwohl der Frühling laut Kalender vor drei Tagen begonnen hat, wird auch im städtischen Amt für Verkehr der Winter 2005/2006 noch lange nicht zu den Akten gelegt. Frühestens in vier oder fünf Wochen, so Amtsleiter Reinhard Thiel, werde man einen genauen Überblick über die Schäden haben, die Eis und Schnee auf den Straßen hinterlassen haben.
Thiel: »So lange der Frost noch im Boden sitzt, ist eine exakte Schadensanalyse nicht möglich. Ob der strenge Winter 2005/2006 auch für die Straßen katastrophal war, wird sich erst noch herausstellen.« Dennoch lege man im Rathaus nicht die Hände in den Schoß und warte auf eingehende Schadensberichte. Schlaglöcher, Dellen oder Risse im Asphalt, die aktuell von den 14 Straßenkontrolleuren, den so genannten Straßenbegehern des Umweltbetriebes, von Bielefelder Bürgern oder von der Polizei gemeldet würden, würden aber möglichst sofort ausgebessert.
Zuständig dafür sind die Mitarbeiter der Straßeninstandhaltung des Umweltbetriebes (UWB) sowie vom Amt für Verkehr beauftragte externe Baufirmen. Etwa 6,25 Millionen Euro stellt das Amt für Verkehr für die so genannte kleinteilige Straßenunterhaltung bereit. Darin enthalten sind jedoch die Kosten für das städtische UWB-Personal sowie für den Betrieb der kommunalen Bauhöfe. So bleiben unter dem Strich den Angaben von Amtsleiter Thiel zufolge nur um die zwei Millionen Euro für die eigentliche Straßeninstandhaltung übrig. Selbst wenn man die 1,6 Millionen Euro aus dem dritten »Topf«, dem Straßensanierungsprogramm, dazu rechne, reiche das Geld nicht aus, um alle wünschenswerten Reparaturen zu finanzieren. Etwa 100 Millionen Euro seien notwendig, um den Sanierungsstau des Bielefelder Straßennetzes zu beseitigen, räumte Thiel ein.
Unterdessen hoffen die Mitarbeiter des städtischen Winterdienstes, dass der gerade begonnene Frühling seinem Namen alle Ehre macht. Die Eis- und Schneeperiode 2005/2006 war eine der härtesten der vergangenen Jahre (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach). So reichen die Streusalzvorräte der Stadt gerade einmal noch für zwei Tage.

Artikel vom 22.03.2006