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Hamburg steckt sich hohe Ziele


Hamburg (dpa). Wenn schon nicht UEFA-Cup, dann eben Champions League: Noch waren die Tränen über den Rauswurf des Hamburger SV aus dem internationalen Geschäft nicht getrocknet, da schworen sich Mannschaft und Vereinsführung schon wieder trotzig auf höhere Ziele ein. »Wir haben jetzt neun Endspiele für die Champions League«, sagte HSV-Chef Bernd Hoffmann und gab damit die Marschrichtung für die nächsten Wochen aus. Der Tabellen-Zweite der Fußball-Bundesliga will sich nicht mehr mit einem UEFA-Cup-Platz bescheiden. »Es macht Spaß, in Europa zu spielen«, resümierte Trainer Thomas Doll. »Es macht aber noch mehr Spaß, im ganz großen Fußball dabei zu sein. Jetzt haben wir das Riesenziel Champions League.«
Das 3:1 im Achtelfinal-Rückspiel gegen Rapid Bukarest war nach der 0:2-Hinspiel-Niederlage ein trauriger Sieg. Doch das Resultat hat nicht nur Enttäuschung hinterlassen. Was der HSV an Leidenschaft, Kampfgeist und Siegeswillen auf dem Rasen demonstrierte, war Fußball mit Herz. Die Zuschauer verabschiedeten die erschöpften Hauptdarsteller mit Jubelgesängen und Sprechchören. »Nach dem grandiosen Spiel hätten wir das Weiterkommen verdient gehabt«, befand Doll und attestierte dem Team »einen sensationellen Charakter.«
Hoffmann trauerte zwar dem verpassten Viertelfinale hinterher, das dem Verein rund zwei Millionen Euro eingebracht hätte, stellte dann aber das Positive heraus: »Die Europacup-Spiele haben uns eine Menge an Renommee und Erfahrung gebracht, aber auch Handlungsfähigkeit in der Winterpause und ein kleines Polster für Aktivitäten in der Sommerpause.«

Artikel vom 17.03.2006