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Wilhelm sprintete am schnellsten

Überraschung durch Neuner - Fischer wird Dritter bei den Männern

Kontiolahti (dpa) .Die deutschen Biathleten bleiben nach den Turin-Erfolgen bei den nacholympischen Weltcup-Rennen weiter ohne Sieg.

Auch im dritten Anlauf misslang gestern in Finnland der Sprung auf das oberste Siegertreppchen. Dennoch gaben besonders die deutschen Männer eine gute Figur ab. Fünf von ihnen landeten unter den Top Ten, der Oberhofer Sven Fischer wurde als bester Deutscher bei dem von Carl Johan Bergmann (Schweden) gewonnenen Sprint-Rennen über 10 km Dritter.
Im Frauen-Sprint über 7,5 km gelang der erst 19-jährigen Magdalena Neuner eine große Überraschung. Die Juniorin aus Wallgau belegte bei dem von der Schwedin Anna-Carin Olofsson gewonnenen Rennen als beste Deutsche Rang vier. Die diesmal sechstplatzierte Weltcup-Spitzenreiterin Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) sicherte sich jedoch vorzeitig den Disziplin-Weltcup Sprint.
Männer-Bundestrainer Frank Ullrich lobte seine Skijäger nach dem Rennen trotz verpassten Sieges fast überschwänglich: »Ein Riesenkompliment an die Athleten. Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Dass sie sich jetzt nach Olympia alle zurückmelden, zeigt, dass sie Moral haben. Jetzt wollen wir gemeinsam den Nationen-Weltcup holen.« Neben Fischer waren Ricco Groß (Ruhpolding/4.), Andreas Birnbacher (Schleching/5.), Michael Rösch (Altenberg/6.) und Carsten Pump (Altenberg/9.) unter die besten Zehn gelaufen. In der Einzelwertung führt weiterhin der Franzose Raphael Poiree.
Neuner stahl zuvor den deutschen Olympia-Starterinnen die Schau. Beim fünften Saisonsieg der Schwedin Olofsson, die vor Olena Zubrilowa (Weißrussland) und Tadeja Brankovic (Slowenien) siegte, hängte die Wallgauerin sogar Olympiasiegerin Wilhelm (Zella-Mehlis) ab. Die Thüringerin hatte nach einer Strafrunde 6,6 Sekunden Rückstand auf Neuner.
Magdalena Neuner konnte ihren größten Erfolg in der Weltelite zunächst gar nicht realisieren. »Es war viel ruhiger hier, ich konnte mich besser konzentrieren als bei meinen ersten Weltcup-Einsätzen in Ruhpolding und Antholz«, sagte das größte deutsche Talent. Lob kam von allen Seiten. »Ein Riesenkompliment an Magdalena. Vor allem habe ich mich gefreut, wie sicher sie am Schießstand war«, so Bundestrainer Uwe Müssiggang.

Artikel vom 17.03.2006