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Gefangen in C.
Neu bei Carcassonne: der Turm
»Carcassonne« geht im fünften Jahr nach der Wahl zum »Spiel des Jahres« in die dritte Dimension. Mit der vierten Erweiterung »Der Turm« kommt zusätzlich eine Gemeinheitskomponente in das Legespiel.
Turmherren dürfen nämlich von sofort an Gefangene machen. Dazu bietet die Erweiterung insgesamt 30 hölzerne Teile, die auf speziellen, ebenfalls neuen Landschaftskarten zu Türmen aufeinander geschichtet werden. Dabei ist es gleichgültig, ob das Kärtchen schon länger ausliegt oder ob es gerade gelegt wurde. Bei einem späteren Zug kann der Turm erhöht werden - solange, bis einer der zwei bis sechs Spieler einen Gefolgsmann auf der Spitze platziert. Als Turmherr darf er nun einen gegnerischen Gefolgsmann »gefangen« und damit aus dem Spiel nehmen. Die Höhe des Turmes legt den Einzugsbereich fest, indem die Gefangennahme stattfindet.
Die Gemeinheit wird dadurch abgemildert, dass Autor Klaus-Jürgen Wrede immer dann, wenn zwei Spieler einen gegnerischen Gefolgsmann in ihrem Gewahrsam haben, einen Austausch der Gefangenen vorschreibt. Sogar freigekauft werden kann der Gefolgsmann. Der Mitspieler darf dann drei Felder auf der Wertungsliste vorrücken.
Besonders attraktiv an der vierten Erweiterung ist ein Turm, der als Kartenspender dient. Schon dadurch ist das Spiel aus dem Verlag Hans im Glück sein Geld - etwa 13 Euro - wert. Nachteilig ist nur, dass man fast schon gezwungen ist, immer alle Erweiterungen zu spielen. Obwohl das Aussortieren ziemlich viel Mühe macht, bestehen nicht so versierte Carcassonne-Spieler gern auf der Grundversion.Bernhard
Hertlein

Artikel vom 14.04.2006