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Minister wollen neuen Impfstoff

Länderkonferenz zur Vogelgrippe

Mainz (dpa/Reuters). Die Landwirtschaftsminister der Bundesländer wollen die Vogelgrippe massiv bekämpfen. Jürgen Rüttgers: Gegen mehr Bundeszuständigkeit.

Das Gebot der Stunde lautet: Umfassende Aufklärung der Bevölkerung und ein konsequentes Vorgehen der örtlichen Behörden«, sagte der rheinland-pfälzische Agrarminister Hans-Artur Bauckhage (FDP) auf der Landwirtschaftsministerkonferenz am Freitag in Mainz. Die Minister sprachen sich zwar gegen generelle Impfungen aus, da geimpfte Tiere nicht mehr von infizierten unterschieden werden könnten. Sie wollen jedoch die Entwicklung eines speziellen Marker-Impfstoffs fördern, bei dem dieses Problem nicht auftrete.
Die Vogelgrippe hat nun auch Franken erreicht. Zwei Schwäne, die Anfang dieser Woche nahe Höchstadt an der Aisch tot aufgefunden wurden, seien positiv auf das H5N1-Virus getestet worden. Das berichtete das zuständige Landratsamt am Freitag. Die Zahl der bestätigten Vogelgrippe-Fälle in Bayern ist damit auf zehn gestiegen. Die Gebiete rund um die Fundorte in der Ortschaften Krausenbechhofen und Sterpersdorf seien zu Sperr- und Beobachtungsgebieten erklärt worden.
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) lehnt mehr Bundeszuständigkeiten bei Krisen wie der Vogelgrippe ab. »Es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass Probleme umso besser gelöst werden, je zentralistischer die Zuständigkeiten angesiedelt sind«.
In Indonesien ist die Zahl der Todesopfer durch die Vogelgrippe auf 22 gestiegen. Bei einem drei Jahre alten Jungen und einem zwölfjährigen Mädchen ist der gefährliche Virus-Stamm H5N1 nachgewiesen worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) möchte eine Taskforce zum Kampf gegen einen möglichen Vogelgrippe-Seuchenzug unter Menschen gründen. Sie solle aus etwa 100 Fachleuten verschiedener Bereichen bestehen, sagte der Koordinator des WHO-Grippeprogramms, Keiji Fukuda.

Artikel vom 11.03.2006