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Endlich Action in der Quali

Großes Lob von allen Seiten für das neue Format

Sachir (dpa). Spannend, spektakulär - Formel 1 pur: Packender hätte die Premiere des neuen K-o.-Qualifyings nicht verlaufen können.

»Ich glaube, dass wir nach allem, was wir probiert haben, jetzt eine aufregende Lösung gefunden haben«, sagte Michael Schumacher, der sich in dem einstündigen Kräftemessen die erste Pole-Position der Saison und seine 65. insgesamt gesichert hatte. »Das ist das beste Qualifyingformat, das wir je hatten«, schwärmte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. »Das war eine Stunde Action. Genau das hat in den vergangenen Jahre gefehlt.«
Auch Formel-1-Chef Bernie Ecclestone stimmte in den Lobgesang ein: »Ich bin sehr, sehr glücklich mit diesem Format.« Wenn gute Fahrer rausfliegen würden, mache es das Qualifying noch aufregender, sagte er. »Das ist genau das, was ich wollte. Es hat klasse funktioniert«, freut sich der 75-jährige Brite.
Den deutschen Toyota-Piloten Ralf Schumacher (Kerpen) hatte es gleich nach den ersten 15 Minuten erwischt. Er gehörte zu den sechs Langsamsten. WM-Mitfavorit Kimi Räikkönen (Finnland) flog mit seinem McLaren-Mercedes nach einem Defekt von der Strecke. »Ich bin mir sicher, dass er noch für einige Überraschungen in dieser Saison sorgen wird«, sagte der britische Honda-Pilot Jenson Button (3. Startrang) zum neuen Modus. »Es muss für die Fans toll gewesen sein.« Für die Zuschauer zähle, »wer ist schnell, wer ist langsam«, betonte der Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA, Max Mosley
Vorbei sind die Zeiten einsam über den Asphalt rasender Rennwagen. Mit dem vierten neuen Format in den vergangenen drei Jahren sind die Verantwortlichen am Ziel angekommen, die Renn-Vorentscheidung attraktiver zu gestalten. Als gerechter für die Piloten sieht sie Michael Schumacher an. »Es ist eine sehr faire Lösung, auch wenn das Wetter mal umschlägt«, sagte der 37-Jährige. Dabei dürfte der Kerpener das Auftaktwochenende vor einem Jahr in Australien im Sinn gehabt haben, als heftiger Regen ihn auf seiner einzigen Runde bremste und er als 19. in das Eröffnungsrennen starten musste.
Kompliziert macht das neue Qualifying allerdings die Nachtankregelung. Denn die zwölf vorzeitig ausgeschiedenen Wagen dürfen noch einmal auf- und gegebenenfalls vollgetankt werden. Bevor sie auf die letzten zwanzig Qualifikations-Minuten gehen, dürfen die Top-Ten-Fahrer dies zwar auch. Nach dem entscheidenden Durchgang ist es ihnen aber nur noch erlaubt, den in diesem Abschnitt verfahrenen Treibstoff auszugleichen. »Für die Zuschauer ist das nicht das Wichtigste«, so Mosley.

Artikel vom 13.03.2006