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Frauen holen beim Verdienst spürbar auf

Gehalt der Männer aber immer noch um ein Fünftel höher - Führungspositionen rar


Wiesbaden (WB). Frauen holen beim Verdienst deutlich auf, bekommen im Durchschnitt aber immer noch ein deutlich geringeres Gehalt als Männer. Das hat das Statistische Bundesamt ermittelt.
Demnach stiegen die Bruttoverdienste der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen in Deutschland im Jahr 2005 im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe um 2,3 Prozent und damit um 0,5 Prozent-Punkte stärker als die Verdienste ihrer männlichen Kollegen (plus 1,8 Prozent). Ein Grund für den etwas stärkeren Anstieg könnte nach Darstellung des Bundesamtes sein, dass der Anteil der Frauen in besser bezahlten Positionen weiter zugenommen hat.
Die durchschnittlichen Verdienstunterschiede seien, abhängig von Wirtschaftsbereichen und Qualifikationsniveau, jedoch immer noch hoch. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten im Jahr 2005 in den Vergleichsbranchen durchschnittlich 2539 Euro im Monat. Das ist etwa ein Fünftel weniger als der Durchschnittsverdienst der Männer (3182 Euro). Ein wesentlicher Grund für den Verdienstunterschied dürfte laut Statistischem Bundesamt sein, dass Frauen insgesamt seltener in höheren Positionen vertreten sind. So waren im vergangenen Jahr vier von zehn männlichen Angestellten in Deutschland der Leistungsgruppe zugeordnet, die verantwortliche Tätigkeiten und besondere Erfahrungen voraussetzt. Unter den angestellten Frauen lag dieser Anteil jedoch nur bei 15 Prozent. Bei den Arbeitern waren 61 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen als Fachkräfte tätig.

Artikel vom 08.03.2006