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Massenkarambolage nach Lkw-Unfall auf der A2

35-Tonner im Gegenverkehr umgekippt - Zehn Verletzte


Von Manfred Köhler
Bielefeld/Verl (WB). Ein umgestürzter Sattelschlepper aus Bielefeld hat gestern um 15.30 Uhr auf der A2 in Höhe Verls eine Unfallserie ausgelöst, an der nach letzten Informationen mehr als 20 Fahrzeuge beteiligt waren und bei der etwa zehn Menschen verletzt wurden, zwei davon schwer.
Das Drama nahm seinen Lauf, als der 35-Tonner in Fahrtrichtung Bielefeld ins Schleudern kam, die Leitplanke durchbrach und auf der Gegenfahrbahn umkippte. Wie durch ein Wunder blieb Lkw-Fahrer Michael Müller-Röhr unverletzt. Auch die entgegenkommenden Fahrzeuge konnten rechtzeitig bremsen.
»Ein weißer Van ist hinten gegen meinen Aufleger geschleudert, dann ging alles ganz schnell. Der Lkw driftete ab, und ich dachte nur noch: Mein Gott in den Gegenverkehr . . .«, erzählte der Unglücksfahrer. Er selbst saß angeschnallt in seinem Sitz im umgestürzten Cockpit, als die Feuerwehr eintraf.
Während der Gegenverkehr noch rechtzeitig vor der Unfallstelle halten konnte, kam es im Nachfolgeverkehr zu zahlreichen Auffahrunfällen. »Direkt vor uns fuhren sieben Autos ineinander«, berichtete Einsatzleiter Michael Pepping (Güterloh). »Wir sahen die Teile durch die Luft fliegen, ein Twingo fing an zu brennen.« Die schwer verletzte Frau im brennenden Wagen konnte von der Feuerwehr rechtzeitig aus dem Wrack gerettet werden.
Die Autobahn zwischen Gütersloh und dem Kreuz Bielefeld war bis in die späten Abendstunden in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Autobahnpolizisten und Kollegen aus Bielefeld sorgten für die großräumige Umleitung des Verkehrs. Die Bielefelder Feuerwehr beendete den Einsatz gegen 21.45 Uhr.
Bis 19.30 Uhr versorgte die um 16.36 Uhr alarmierte Schnelleinsatzgruppe (SEG) Bielefeld (Arbeiter-Samariter-Bund, Rotes Kreuz und Johanniter-Unfallhilfe - fast 70 Helfer) fünf Verletzte und transportierte sie ins Krankenhaus. Am Rastplatz Niedergassel wurde eine Betreuungsstelle eingerichtet. Dort wurden Getränke ausgegeben, und man sprach den dort ankommenden Verkehrsteilnehmern Trost zu - der Anblick des Trümmerfeldes hatte viele Autofahrer schwer mitgenommen.

Artikel vom 07.03.2006