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Schwarz-gelbe Seele

Als Reinhard Rauball (Foto) 1979 zum ersten Mal Präsident von Borussia Dortmund wurde, war er erst 32 Jahre alt. Im November 2004 hat der Anwalt zum dritten Mal das Amt übernommen und erklärt das mit seiner »schwarz-gelbe Seele«. Mit dieser Aussage ist er wohl der einzige SPD-Politiker, der sich zu diesen Lieblingsfarben so offen bekennt. Vom Sieg der Bielefelder ließ sich Rauball nicht beirren. Sein Verein hat ja bekanntlich schon ganz andere Rückschläge überwunden. »Ich will attraktiven Fußball sehen«, lautete Rauballs Zukunftswunsch Als NRW-Justizminister war er übrigens nicht so erfolgreich wie als BVB-Präsident. Nach nur einer Woche musste er 1999 seinen Sessel wieder räumen.

Pfeife im Blick

Er guckte Schiedsrichter Dr. Felix Brych genau auf die Pfeife. Hans-Jürgen Weber (Foto), ehemaliger FIFA- und Bundesliga-Schiedsrichter, hatte von seinem Platz aus alles genau im Blick, machte sich viele Notizen und verlor seine Stoppuhr die ganze Zeit nicht aus den Augen. Der Grund: Weber nimmt als offizieller Beobachter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) seine aktiven Kollegen unter die Lupe. »Ich beobachte die Zusammenarbeit mit den Assistenten, ihre Kondition und natürlich, wie regelsicher sie sind. Es gibt eine Liste mit zehn Punkten, die ich nach dem Spiel mit den Schiedsrichtern bespreche und an den DFB schicke«, erzählte Weber in der Halbzeit, während er sein Adlerauge mal entspannt streifen ließ.

Vesper speckt ab

»2:1 für Bielefeld«, tippte der Arminia-Fan und ehemalige NRW-Minister Michael Vesper vor dem Anpfiff. Tja, nicht ganz, aber trotzdem war Vesper mit dem Ergebnis am Samstag sehr zufrieden. »So ein Westfalenderby ist immer ein Knaller«, findet der 53-Jährige - und schrammte damit nur knapp am Fünfer für das Phrasenschwein vorbei. Seit dem Regierungswechsel im vergangenen Jahr widmet er sich dem Sport aber nicht nur von der Zuschauertribüne aus, sondern ist selbst aktiv. »Ich habe so in den vergangenen Monaten 17 Kilo abgenommen«, verriet er stolz.

Kens Komplimente

»Die Mädels sehen wirklich sehr, sehr gut aus in ihren Outfits«, lobte Ordner Ken Begga die Arminia-Mitarbeiterinnen. Und was soll Frau sagen: Der Mann hat Geschmack. In der Tat machen die Arminia-Mitarbeiterinnen mit ihren brandneuen dunkelblauen Anzügen eine super Figur. Verena Hanke freute sich über das Kompliment von Begga, der seit einem Jahr in der SchücoArena für Ordnung sorgt und ansonsten Elektrotechnik an der Bielefelder Uni studiert. »Ich bin Halb-Amerikaner und Halb-Afrikaner, vor allem aber Arminia-Mitglied«, lachte der Mann mit Ordnungssinn.

Papa Saftig packt die Punkte ein

Vater oder Tochter? »Einer von uns bringt heute drei Punkte mit nach Hause. Hoffentlich ich«, hatte Sabine Saftig vor dem Spiel zu ihrer Mutter gesagt. Die 20-Jährige ist BVB-Fan und drückte den Borussen auf dem Platz neben Vater Reinhard die Daumen, der als Arminias Geschäftsführer Sport die Hoffnungen seiner Tochter gar nicht teilte. Man hört, das Familienleben der Saftigs sei sonst sehr harmonisch - an zwei Tagen im Jahr aber ist Schluss mit lustig. Sabine, die in Bochum BWL und Pädagogik studiert, fuhr ohne Sieg nach Hause. Die drei Punkte auf dem Rücksitz des Autos gehörten in Papas Gepäck.Fotos: Bernhard Pierel

Artikel vom 27.02.2006