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Kopfrechnen und logisches
Denken mit »SpongeBob«
Elektronisches Lernspielzeug für die frühkindliche Bildung
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans wohl nimmermehr: Das gute alte Sprichwort scheint angesichts der deutschen Bildungsmisere aktueller zu sein denn je.
Experten fordern deshalb nicht erst seit Bekanntwerden der unrühmlichen PISA-Ergebnisse eine stärkere Konzentration auf die frühkindliche Bildung. Sie meinen, dass der Nachwuchs bereits im Vorschulalter mathematische und sprachliche Grundkenntnisse erwerben sollte - spielerisch natürlich.
Das erkennen auch immer mehr Eltern, die elektronisches Lernspielzeug kaufen, wie es beispielsweise der amerikanische Spielzeughersteller »LeapFrog« anbietet. Der Erfolg dieser interaktiven Angebote beruht vor allem auf der Erkenntnis, dass die Lust am Lernen nie wieder so groß ist wie in den ersten Lebensjahren. Deshalb steht auch der Spielspaß stets im Vordergrund.
Das sprechende »LeapPad« zum Beispiel (etwa 45 Euro) ist für Kinder von vier bis acht Jahren entwickelt worden und verbindet die Vorteile eines Buches mit denen der modernen Computertechnologie. Die Bedienung des interaktiven Systems ist so einfach, dass schon Vierjährige damit arbeiten können. Ein Lernbuch wird in das aufklappbare, batteriebetriebene »LeapPad« eingelegt und die dazu gehörende Softwarekarte in die Konsole gesteckt. Sobald man mit dem integrierten »Zauberstift« die Bilder, Buchstaben oder Zahlen auf der Buchseite berührt, werden diese vorgelesen beziehungsweise erklärt: Welchen Gegenstand zeigt das Bild? Wie heißt dieser Buchstabe oder diese Zahl? Wie wird das Wort oder der Laut ausgesprochen? Das »LeapPad« liest auch ganze Geschichten vor und bietet verschiedene Spiele an.
Ganz wichtig: Für richtige Lösungen gibt es immer ein Lob. Wer Fehler macht, bekommt Hilfestellung und wird ermuntert, es nochmal zu versuchen.
Die Steuerung mit dem Stift soll auf das Schreiben in der Schule vorbereiten und die Feinmotorik des Kindes schulen. Leider zeigt das »LeapPad« hier kleine Schwächen, denn der Computer arbeitet (vor allem auf den rechten Buchseiten) ungenau, so dass man beim Berühren eines Buchstaben in einem Wort mitunter den daneben stehenden Buchstaben vorgelesen bekommt. Ein Kind, das es nicht besser weiß, würde also etwas Falsches lernen.
Sieht man von diesem korrekturbedürftigen Manko einmal ab, ist das »LeapPad« vor allem für kleinere Kinder ein spannender Spielgefährte. 15 verschiedene Softwaretitel stehen zur Auswahl, die alle um die 20 Euro kosten. Getestet wurde »SpongeBob Schwammkopf - Meeresgeschichten« für Sechs- bis Achtjährige. Auf lustige Art wird hier die Fantasie des Kindes angeregt, die Lesefähigkeit geschult, sein Wortschatz erweitert, die Merkfähigkeit trainiert und sogar Kopfrechnen und logisches Denken geübt. Nur die Hintergrundmusik nervt nach einer Weile, kann aber abgeschaltet werden. (hey)
www.leapfrog.de

Artikel vom 08.04.2006