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Gasversorger lenken ein

Wo sind die Billigangebote?


Natürlich kann man der Auffassung sein, bei den Gaspreisen, die heute doppelt so hoch sind wie vor fünf Jahren, sei jedes Einlenken der Gasanbieter schon ein weiterer Schritt auf dem Weg zu mehr Wettbewerb und damit hoffentlich zu niedrigeren Gaspreisen. Doch zu Euphorie ist noch längst kein Anlass. Und es sind auch große Zweifel angebracht, ob es dazu jemals Anlass geben wird. Erinnert sei nur an die Öffnung des Strommarktes. Wirklich billigere Energie hat dieser Schritt am Ende den Kunden nicht gebracht.
Selbstverständlich täte es dem Geldbeutel der Verbraucher gut, wenn sie nicht länger dazu beitragen müssten, die Kassen der Gas-Anbieter bis zum Bersten zu füllen. Gut, Verbraucher und auch Bundeskartellamt haben die mächtigen Energieversorger so kräftig unter Druck gesetzt, dass die sich jetzt sogar freiwillig schriftlich dazu verpflichtet haben, den Wechsel zu einem anderen Anbieter zu ermöglichen.
Doch wo sind die preiswerteren Anbieter? Niemand sollte glauben, dass der Markt jetzt von Billigangeboten nur so überschwemmt würde. Und auch von Oktober an, wenn ein angeblich wirksames System den Gasversorgern eine Durchleitung durch das Netz örtlicher Firmen bis zum Endkunden ermöglichen soll, werden die preislichen Spielräume nicht hoch sein.
Wen wundert es, dass die Gasversorger der Entwicklung gelassen entgegen sehen? Dirk Schröder

Artikel vom 15.02.2006